Kinderbuch der Woche: Geschichten, die ins Jetzt tragen

(c) Thienemann Verlag
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"Die Presse" liest Neuerscheinungen. Diesmal ein Buch, das eine spannende Familiengeschichte erzählt und ertastet, was uns trennt und was uns verbindet.

Auch wenn das Cover anderes vermuten lässt: "Das Abrakadabra der Fische" ist keine Hommage an Großväter, keine idyllische Geschichte über einen wunderbaren Urlaub am Land. Denn die zwölfjährige Vonkie besucht ihren Opa nicht freiwillig. Ihre Eltern streiten viel und wollen sich Zeit nehmen, "einiges miteinander zu besprechen". So kommt das Mädchen auf den Bauernhof, wo abgesehen von traurig aussehenden Kälbern nicht viel ist.

Denkt das Mädchen zumindest, denn schnell wird klar, dass der Großvater ein Geheimnis hat. Er erzählt viel aus seiner Vergangenheit, seiner Kindheit, seinen Brüdern. Aber die Fragen seiner Enkelin beantwortet er nicht. Zwischen Rahmen- und Binnenerzählung steckt ein Bruch, der lange Jahre verborgen blieb und dem Vonkie nun auf der Spur ist. Es ist eine spannende Geschichte, die der niederländische Autor Simon van der Geest hier zwischen Gegenwart und Vergangenheit spannt. Sie erzählt von den Dingen, die uns auseinander- und zusammen bringen: Loyalität und Sturheit. Übersetzt übrigens von der großartigen Mirjam Pressler.

Simon van der Geest: "Das Abrakadabra der Fische“. 320 Seiten. Empfohlenes Alter: Ab zehn Jahren (aber durchaus früher möglich). Erschienen bei Thienemann. 15 Euro.

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