Die zwei Militärhunde sind isoliert worden. Was mit ihnen geschehen soll, ist noch nicht geklärt.
Ein Tag, nachdem ein Elitesoldat von zwei Militärhunden in der Wiener Neustädter Flugfeld-Kaserne zu Tode gebissen wurde, befinden sich die Tiere in Quarantäne. Dies bestätigt Bundesheer-Sprecher Dietmar Rust im Gespräch mit der „Presse“. „Sie befinden sich gemäß den Bestimmungen in einer tierschutzgerechten Unterbringung und sind von anderen Tieren isoliert worden“, sagt Rust. Sie würden allerdings von zwei Hundeführern des Bundesheeres betreut.
Militärhunde werden einmal jährlich durch Mitarbeiter der Hundestaffel, einen Veterinärmediziner und einen für militärische Sicherheit zuständigen Offizier überprüft. Einer der beiden Belgischen Schäferhunde, ein fertig ausgebildeter Zugriffshund, sei erst im Oktober kontrolliert worden, sagte Rust: "Hier hat es keine Auffälligkeiten gegeben." Der zweite sei erst sechs Monate alt.
Werden Hunde eingeschläfert?
Was mit den zwei Belgischen Schäferhunden langfristig passieren soll, konnte Rust nicht beantworten. „Das hängt von den Ermittlungsergebnissen ab, es ist zu früh um darüber zu reden.“ Dazu, ob die Diensthunde eingeschläfert würden, könne er ebenfalls nicht sagen. Es gebe dazu auch keinen Präzedenzfall, meinte Rust. Denn der Todesfall ist in der Geschichte des österreichischen Bundesheers einzigartig. „Seit 1963 haben wir Diensthunde, und seitdem hat es keinen solchen Fall gegeben.“ Seines Wissens sei auch bei keiner anderen Behörde in Österreich zu einem Todesfall durch eine Diensthund-Attacke gekommen.
Untersuchung läuft
Auch bei der Polizei verwahrt man davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. „Wir warten die Obduktionsergebnisse ab“, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager.
Der Unfallhergang wird von Staatsanwaltschaft und Polizei untersucht, auch die Arbeit der vom Bundesheer eingesetzten Untersuchungskommission war im Laufen. Diese Stelle wurde unter anderem mit einem Veterinärmediziner, einem Arzt und einem Juristen besetzt und soll "alles eruieren, was mit dem Vorfall in Zusammenhang stehen könnte", etwa was die Hunde oder die Ausbildung betreffe, sagte Rust. Dabei stütze sich die Kommission auf die Erkenntnisse der Polizei, mit der man eng zusammenarbeite.
(twi/APA)