Aus Angst vor Jobverlust sollen sich bei Lauda Fälle häufen, wo trotz Krankheit gearbeitet wird. Ein Sicherheitsrisiko, schlagen Pilotenvereinigung, Gewerkschaft und Austro Control Alarm.
Erst vor kurzem wurden werbewirksam die neuen Uniformen der Lauda-Mitarbeiter präsentiert – sie sind knallrot und ähneln frappant jenen der AUA. Laut Ryanair-Boss Michael O'Leary müssen Piloten, Flugbegleiter und Bodenpersonal die Dressen auch nicht kaufen. Damit sind die positiven Aspekte des Lauda-Arbeitslebens aber schon erschöpft. Der Druck, den die Mutter Ryanair auf ihre österreichische Tochter-Airline ausübt, um sie effizienter und profitabler zu machen, wird stärker. Was angesichts erwarteter Verluste von gut 250 Mio. Euro in drei Jahren nachvollziehbar ist. Jetzt geht es aber um die Sicherheit, was die Austro Control (AC) als Aufsichtsbehörde, die Gewerkschaft Vida und die Pilotenvereinigung in Alarmbereitschaft versetzt.
Konkret geht es um den Umgang mit Krankenständen: Am Mittwoch berichtete der Verband österreichischer Verkehrspiloten (ACA), dass Lauda an Bord-Mitarbeiter, die im Jahr mehr als zehn Krankenstandstage haben, Aufstellungen „mit der Information, wie sehr die eigene, schlechte Performance dem Unternehmen schadet“, verschicke. Die Briefe, die in einem harschen Ton gehalten sein sollen, seien kein Einzelfall. 30 bis 50 Personen hätten ein Schreiben erhalten. Außerdem müssen sich Mitarbeiter mindestens zwei Stunden vor Dienstbeginn krankmelden und gleich eine Arztbestätigung erbringen. Andernfalls gelte das als Dienstverweigerung.