Für Michael Ignatieff, Rektor der Central European University, ist wichtig, dass andere Unis auf die Steinhofgründe kommen.
Die Presse: Nach dem Rauswurf aus Ungarn hat die Central European University in Favoriten gestartet, am Freitag wurde der Campus offiziell eröffnet. Fühlen Sie sich schon zu Hause?
Michael Ignatieff: Ja, absolut. Wir haben schon jetzt das Gefühl, dass wir ein Teil dieser Stadt sind. Und wir fühlen uns in Favoriten wohl. Es ist eine dynamische Gegend.
In spätestens sechs Jahren planen Sie allerdings, wieder umzuziehen. Sind die Steinhofgründe schon unterschrieben?
Die Gespräche sind sehr weit. Die Stadt hat ein sehr detailliertes und attraktives Angebot gemacht, das sich unser Kuratorium dieses Wochenende ansehen wird. Wir werden schauen, ob wir die Ressourcen dafür haben und welche anderen Elemente es für die Entwicklung des Standorts gibt. In der ersten Hälfte des kommenden Jahres müssen wir uns entscheiden: Drücken wir den Knopf oder nicht.
Wäre es denn eine Möglichkeit, doch in Favoriten zu bleiben?
Ich will keine Türen verschließen, also: Es ist eine Möglichkeit. Aber wir wollen vorankommen und der Standort Steinhof ist unglaublich spannend. Es ist aber eben auch ein sehr großes Projekt für eine kleine Universität. Und zentral ist: Wir brauchen Partner. Es ist eine riesige Sache: Die Steinhofgründe mit ihren 100.000 Quadratmetern in denkmalgeschützten Gebäuden sind zu groß für uns allein.