Analyse

Ist das Schlimmste wirklich vorüber?

Im September kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) unter ihrem scheidenden Chef Mario Draghi an, ab November monatlich Anleihen im Umfang von 20 Mrd. Euro zu kaufen.
Im September kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) unter ihrem scheidenden Chef Mario Draghi an, ab November monatlich Anleihen im Umfang von 20 Mrd. Euro zu kaufen.REUTERS
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Die Pessimisten an den Märkten hatten in diesem Jahr das Ruder in der Hand. Zuletzt aber fehlte von ihnen beinahe jede Spur. Das Pendel beginnt in die andere Richtung zu schlagen.

Wien. An den Anleihenmärkten findet schon seit Längerem etwas statt. Etwas, das man getrost als Gegenbewegung bezeichnen kann. Bis August dieses Jahres stellte sich die Sache noch folgendermaßen dar: Der amerikanisch-chinesische Handelsstreit spitzte sich eher zu, statt sich in Wohlgefallen aufzulösen, und der Austritt der Briten aus der EU deutete eher auf Eskalation und Komplexität statt auf Entspannung und einen gütlichen Ausgang hin. So weit, so realpolitisch.

An den Geldmärkten bereitete man sich deshalb auf eine Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds vor. Also begann man in den USA, die Zinsen zu senken, und in Europa, die Erwartungen vor einer weiteren geldpolitischen Lockerung zu schüren. Das führte dazu, dass sich Investoren munter weiter mit sicheren Papieren eindeckten und in Bausch und Bogen zu Staatsanleihen griffen. Rentenpapiere im Umfang von 16 Billionen Dollar stiegen zu dieser Zeit gehörig im Kurs, was zu immer extremeren Negativzinsen führte.

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