Wintereinbruch

Bahnverbindungen in Oberkärnten und Osttirol durch Schnee eingeschränkt

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Grund für die Einschränkungen war die Stromversorgung sowie mehrere umgestürzte Bäume, die auch Oberleitungen und deren Masten beschädigt hatten. Aufgrund der Witterungssituation seien die Instandsetzungsarbeiten nur erschwert möglich.

Die starken Schneefälle der vergangenen Tage und die Witterungsverhältnisse am Samstag haben in Oberkärnten und Osttirol für eingeschränkten Bahnverkehr gesorgt. Züge durch die ÖBB-Tauernschleuse zwischen Mallnitz und Böckstein sollten ab Samstagmittag "bis auf weiteres" im Zwei-Stunden-Takt verkehren. Die bereits ausgerufene Streckensperre zwischen Lienz und Innichen blieb aufrecht.

Grund für die Einschränkungen war die Stromversorgung sowie mehrere umgestürzte Bäume, die auch Oberleitungen und deren Masten beschädigt hatten, informierte die ÖBB am Samstag. Aufgrund der Witterungssituation seien die Instandsetzungsarbeiten nur erschwert möglich.

Auf der Drautalstrecke zwischen Lienz und Innichen sollte der zuletzt eingestellte Schienenersatzverkehr - mit Ausnahme des Lienzer Stadtbusses - um die Mittagszeit wieder aufgenommen werden, teilte das Unternehmen mit. Auf allen anderen Strecken in Kärnten war der Bahnverkehr uneingeschränkt möglich.

Aufenthalt im Freien vermeiden

Die Osttiroler Bevölkerung ist seitens das Landes dazu aufgerufen worden, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Denn aufgrund des schweren Nassschnees herrsche Baumbruchgefahr, weshalb bei Aufenthalten im Wald bzw. im Freien Vorsicht geboten sei, teilte das Land mit. Auch zahlreiche Straßen waren am Samstagvormittag noch gesperrt.

"Regen und Schneefälle haben in den Morgenstunden nachgelassen, somit können wir den gesamten Fokus auf die Wiederherstellung der Stromversorgung sowie die Aufhebung der Straßensperren legen", sagte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. Noch ohne Strom waren am Samstagvormittag die Bereiche Tauerntal, der innere Bereich des Defereggentals, das gesamte Villgratental, der Raum Asch bis Sillian und der Raum Sillian bis zur Landesgrenze Tiefenbach/Untertilliach. Rund 5.400 Haushalte waren betroffen.

Aus Sicherheitsgründen waren noch zahlreiche Straßen gesperrt. So waren etwa die Felbertauernstraße von Matrei bis Mittersill, die B100 zwischen Leisach und Arnbach-Grenze, die Gailtalstraße, die Virgentalstraße zwischen Virgen und Prägraten, die Defereggentalstraße ab Huben sowie die Villgratentalstraße zu. Es werde mit allen Mitteln daran gearbeitet, die Straßen im Laufe des Tages wieder befahrbar zu machen, betonte Reisner.

Zudem sollen im Laufe des Samstags zahlreiche Erkundungsflüge durchgeführt werden. Neben dem Landeshubschrauber standen dafür auch zwei Hubschrauber des Bundesheeres zur Verfügung. Außerdem wurde auch ein Helikopter eines privaten Flugunternehmers nach Osttirol verlegt. Für Osttirol galt am Samstag die Lawinenwarnstufe 4 der fünfteiligen Skala.

Lage in der Steiermark entspannt

In der Steiermark hat sich die wetterbedingte Situation im Laufe des Freitags weiter entspannt. Der Standort Stolzalpe des LKH Murtal (Bezirk Murau) war seit dem Abend wieder normal erreichbar. Die Straße (L546) wird am Montagvormittag jedoch nochmals für die restlichen Aufräumarbeiten gesperrt, teilte die Landeswarnzentrale im Lagebericht am Freitagabend mit.

Bereits am Donnerstag konnten rund 300 Personen, die wegen umgestürzter Bäume auf der Stolzalpenstraße (L546) seit Mittwoch im Bereich des LKH-Standortes Stolzalpe festsaßen, das Spital verlassen. Um den Dienstwechsel der Mitarbeiter zu ermöglichen, wurden auch am Freitag die Schlägerungs- und Aufräumungsarbeiten für eine Stunde unterbrochen.

Die Stromversorgung war weitgehend wieder in Betrieb. In Murau gab es noch Leitungsschäden. Im Versorgungsbereich der Stadtwerke Murau gab es am Freitagabend aber kaum Stromausfälle weil eine Notstromversorgung in Betrieb war. Die Leitung auf die Frauenalpe war beschädigt, doch auch da war Notstrom vorhanden. Im Bereich Kreischberg gab es Ausfälle, die die Pumpstationen und Liftversorgung betrafen.

Die St. Lambrechterstraße (L502) bei Neumarkt, der Fladnitzer Landesstraße (L511), und die L521 von Krakau in Richtung Salzburg waren bereits seit Donnerstag wieder befahrbar. Am Freitagabend wurde auch die Packer-Bundesstraße (B70) wieder für den Verkehr freigegeben. Gesperrt blieben die kleine Landstraße von Rinegg in Richtung Stolzalpe (L523) und der Sölkpass (L704). Für Montagabend wurde die Freigabe der Turracherstraße (B95) erwartet.

(APA)

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