Erster Jahrestag

Polizei setzt Tränengas bei "Gelbwesten"-Protesten in Paris ein

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33 Menschen wurden bis zum Vormittag nach Angaben der Polizei am ersten Jahrestag der Proteste festgenommen.

In Paris ist es am ersten Jahrestag der Proteste der sogenannten Gelbwesten zu Ausschreitungen mit der Polizei gekommen. Diese setzte im Nordwesten und im Süden der französischen Hauptstadt am Samstag Tränengas ein. 33 Menschen wurden bis zum Vormittag nach Angaben der Polizei festgenommen.

Ihren Höhepunkt hatten die Gelbwesten-Proteste Ende vergangenen Jahres als bis zu 300.000 Menschen zunächst gegen Benzinpreiserhöhungen sowie hohe Lebenshaltungskosten und schlussendlich gegen Präsident Emmanuel Macron und dessen Wirtschaftspolitik auf die Straße gegangen waren. Zuletzt ebbte die Bewegung jedoch ab.

Zum Jahrestag der "Gelbwesten"-Proteste haben sich zahlreiche Demonstranten in Paris und anderen Orten in Frankreich versammelt. Einige "Gelbwesten" blockierten zeitweise die wichtige Pariser Ringautobahn im Nordwesten der Hauptstadt. Die Polizei löste die Blockade aber schnell wieder auf, wie der Sender BFMTV berichtete.

Polizei mit Großaufgebot im Einsatz

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, um Krawalle zu verhindern.

Zahlreiche Metro-Stationen in Paris bleiben am Wochenende geschlossen. Auf der Prachtmeile Champs-Elysees und anderen Orten in der Hauptstadt sind Demonstrationen verboten. Die Polizei beschlagnahmte bei ihren Kontrollen etwa Feuerwerkskörper, Helme und Gasmasken. Die Zahl der Festnahmen war am Samstagvormittag allerdings weit niedriger als zur Hochzeit der Demonstrationen.

Die "Gelbwesten" versammelten sich am Samstag in der Früh etwa im Süden von Paris, am Place d'Italie. Dort wurden Barrikaden errichtet, Schaufenster eingeschlagen und Holzpaletten oder Mülleimer angezündet, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Polizei setzte Tränengas ein. Auch zahlreiche Vermummte mischten sich unter die Demonstranten.

Kurzzeitig blockierten einige Hundert "Gelbwesten" die Pariser Ringautobahn im Nordwesten der Stadt. Die Polizei löste die Blockade aber schnell auf, wie der Sender BFMTV berichtete. Auch an der Porte de Champerret und am Place de Clichy im Norden von Paris versammelten sich zahlreiche Demonstranten. Sie zogen dort weitgehend friedlich durch die Straßen. Auf Fernsehbildern waren viele Demonstranten ohne gelbe Warnweste, das Erkennungszeichen der Bewegung, zu sehen.

Am Wochenende des 17. Novembers 2018 fanden die ersten großen landesweiten Proteste der "Gelbwesten" in Frankreich statt. Ihre Wut entzündete sich damals an steigenden Spritpreisen - doch schnell wurde ein viel breiterer Protest daraus. Zu Tausenden protestierte die Bewegung in den folgenden Monaten gegen empfundene soziale Ungerechtigkeit und Präsident Emmanuel Macron. Vor allem in Paris kam es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen. In den vergangenen Monaten verlor die Bewegung massiv an Zulauf. Zum Jahrestag sind landesweit zahlreiche Aktionen der "Gelbwesten" geplant.

(APA/Reuters)

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