Doskozil schwört SP auf Wahlkampf ein

SPÖ-BURGENLAND LANDESPARTEITAG: DOSKOZIL
SPÖ-BURGENLAND LANDESPARTEITAG: DOSKOZILAPA/HERBERT NEUBAUER
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Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wurde mit 99 Prozent zum roten Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen 2020 gewählt. 49 Prozent der Genossen wollen danach wieder eine rot-blaue Koalition.

Die SPÖ Burgenland hat sich am Samstag in Raiding auf die Landtagswahl am 26. Jänner eingeschworen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), dessen Auftritte von „Dosko“-Sprechchören und Standing Ovations begleitet waren, wurde mit einem Votum von 99 Prozent als Spitzenkandidat gekürt. Auch die übrigen Kandidatinnen und Kandidaten der Landesliste wurden „mit einer sehr großen Mehrheit gewählt“, teilte SPÖ-Klubobfrau Ingrid Salamon als Vorsitzende der Wahlkommission mit. Bei 299 abgegebenen Stimmen habe es insgesamt 15 Streichungen gegeben.

Präsentiert wurden auch Ergebnisse der im Oktober durchgeführten Mitgliederbefragung. Dabei war auch gefragt worden, mit wem die SPÖ nach der Wahl vorzugsweise eine Koalition bilden solle. Die FPÖ schnitt dabei mit 49 Prozent am besten ab, gefolgt von den Grünen mit 40 Prozent. Nur 19 Prozent der Befragten hingegen sprachen sich für eine Koalition mit der ÖVP aus.

Schon beim Einzug in den Liszt-Konzertsaal wurden Doskozil und sein Team von minutenlangem Beifall der an die 700 Gäste begrüßt. Auf der Bühne entstand überdimensional der Schriftzug „Burgenland pur“, zusammengesetzt aus Buchstaben in den Landesfarben Rot-Gold.

Zahlreiche SPÖ-Politiker waren nach Raiding gekommen, an der Spitze SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures sowie die Landeschefs Michael Ludwig und Peter Kaiser. Es sei für ihn persönlich „ein beeindruckender und bewegender Moment, heute wieder hier sein zu dürfen in der großen Familie der Sozialdemokratie“, sagte Doskozil, der nochmals zu seinem Gesundheitszustand Stellung nahm. „Ihr alle hört's ja die Gerüchte, die es gibt, und die politischen Stimmen, die da sagen: Ja, der hat Krebs, nach der Wahl is' er eh weg. Es ist kein Krebs, es ist nicht lebensbedrohend.“

Die Menschen würden sich Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit erwarten, so der Landeschef. Politik werde verantwortlich gemacht, „wenn es keine Arbeitsplätze gibt“, wenn es keine gute Gesundheitsversorgung, keine Pflegeplätze und ein ordentliches Bildungssystem gebe. „Wir haben aber das, was wir gesagt haben, umgesetzt“, so Doskozil. Die Biowende sei eingeleitet, zusätzlicher Englischunterricht und Gratiskindergarten seien umgesetzt, das Pflegemodell komme, der Mindestlohn trete mit Jänner in Kraft.

Bundespolitisch sieht Doskozil, der Rendi-Wagner demonstrativ den Rücken stärkte, die SPÖ „auf einem Findungspfad“. Der Forderung nach einer Neugründung erteilte er aber eine klare Absage: „Wir brauchen keine neue Partei, wir sind eine stolze Partei.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2019)

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