Christoph Leitl gibt Türkis-Grün gute Chancen und fordert den Aufbruch in die Kreislaufwirtschaft.
Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und Grünen gilt die Wirtschaft als ein ganz großer Knackpunkt, viele Unternehmer sind besorgt. Zu Recht?
Christoph Leitl: In meiner Zeit in Oberösterreich habe ich mit dem grünen Landesrat Rudi Anschober ein sehr konstruktives Verhältnis gehabt. Wir haben gemeinsam Projekte umgesetzt, mit denen etwa die Energieversorger nicht immer große Freude gehabt haben. Gleichzeitig waren die Grünen in Oberösterreich immer offen für Notwendigkeiten. Anschober hat das Mögliche gesehen, aber immer auch das, was nicht möglich ist. Die Koalition kann funktionieren, wenn sie sich über heikle Punkte nicht nur drüberschwindelt, wenn sie nicht nur eine generelle Vereinbarung trifft, sondern auch faszinierende Projekte gemeinsam entwickelt. Österreich kann sich bei der ökologischen Erneuerung der EU einbringen. Da soll die grüne Handschrift ruhig sichtbar werden.