Der Mediator

Williger Tanz in Ketten für digitale Riesen

Shoshana Zuboff ist Professorin emerita an der Harvard Business School.
Shoshana Zuboff ist Professorin emerita an der Harvard Business School.Michael D. Wilson
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Die Harvard-Professorin Shoshana Zuboff war zu Gast in Wien und sprach über Auswüchse des „Überwachungskapitalismus“. Sie rät vehement dazu, die Macht von Google, Facebook und Co. zu beschränken. Sonst gerate die Demokratie in Gefahr.

Da steht sie vor gebannten Zuhörern in der Arbeiterkammer, eine energiegeladene Prophetin. Shoshana Zuboff ist zu Gast in Wien. Und sie hat eine klare Botschaft: „Unser Zuhause steht in Flammen.“ Sie variiert eine feurige Metapher der jugendlichen Umweltaktivistin Greta Thunberg, die den Zustand unserer Erde mit einem brennenden Haus verglichen hat. Zuboff fokussiert ihre Warnung auf die beängstigenden Entwicklungen der Kommunikationsindustrie. Wer in den Medien arbeitet, für den ist „The Age of Surveillance Capitalism“ Pflichtlektüre. Wer glaubt, dass die großen Technologiekonzerne Kaliforniens nicht aus reiner Liebe zur Menschheit und zu deren Wohle tätig sind, sondern vor allem kommerzielle Interessen haben, für den ist das Buch wahrscheinlich bestätigend.


Neue Sklaverei. Diese Woche war die emeritierte Professorin der Harvard Business School beim Wiener Stadtgespräch zu Gast und brachte in ihrem Vortrag das Bündel an Befürchtungen auf den Punkt, das sie auf 700 Seiten in „Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“ (Campus Verlag) zusammengetragen hat. Sie beschäftigt sich intensiv mit den Strategien von Google, Facebook, Amazon, Microsoft und Co.: Wir alle werden zu Sklaven dieser globalen Riesen. Für sie sind unsere Daten, auch privateste, all die digital abgesaugten Wünsche und Träume, der Rohstoff, aus dem sich unser künftiges Verhalten berechnen lässt.

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