Napoleon kam nur einmal nach Venedig, das dafür mit großem Getöse: Einzug am 29. November 1807. Ein Gemälde des Venezianers Giuseppe Borsato.
Streifzüge durch Europa

Alle Wege führen zu Napoleon

Streifzüge durch Paris, Venedig, Berlin, Moskau, London, Regensburg: Thomas Schuler hat einen originellen Weg gewählt bei seiner Reise auf Napoleons Spuren durch Europa. So werden kurzweilig Vergangenheit und Gegenwart verbunden.

Um ein Haar hätte das Schicksal Europas im 19. Jahrhundert ganz anders ausgesehen, wäre da nicht ein junger Schweizer Bergführer gewesen. Er hat im plötzlich einsetzenden Schneesturm das Maultier hinter ihm vor dem Absturz in eine schwindelerregende Schlucht bewahrt, in 2000 Metern Höhe, auf einem jahrtausendealten Saumpfad an der Passhöhe des Großen St. Bernhard. Zu einer Jahreszeit, da der Weg über den Berg eigentlich als unpassierbar galt. Der Mann auf dem Maultier war Napoleon. Wieder einmal war er nach seinem Motto vorgegangen: „Ich will das Unmögliche versuchen.“

Sein Aufstieg zum Beherrscher Europas wäre dem Kontinent beinahe erspart geblieben. Kurz danach hat der Historienmaler Jacques-Louis David die Überquerung des Passes im Jahr 1800 ungleich heroischer geschildert, als sie es war. Nicht auf einem Maultier reitet hier Bonaparte, damals Erster Konsul, sondern wie der karthagische Hannibal oder ein römischer Imperator auf einem sich aufbäumenden Schimmel. Das Gemälde ist bis heute die bekannteste Napoleon-Darstellung, obwohl fast nichts daran mit der Realität zu tun hat, nicht einmal der Hut. Doch es zeigte den „Geist des Genius“, das genügte.

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