Wenn ein Konzern etwas auf sich hält, muss er im Silicon Valley sein. Am besten fast ohne Mitarbeiter: Der Kampf um Fachkräfte ist hart, die Wohnkosten schrecken junge Talente ab.
Auf dieser Straße lebt das große Geld. Die Sand Hill Road gilt als die Wall Street der Westküste. Ein unspektakulärer Streifen Land, der Palo Alto, Menlo Park und Woodside verbindet. Es heißt, dass rund die Hälfte des Risikokapitals, das in den USA vergeben wird, von hier kommt. Sieben Millionen Menschen leben im Silicon Valley und in der Bay Area um die Bucht von San Francisco, die Hälfte der Erwachsenen hat einen Universitätsabschluss. Zwei Drittel aller Tech-Firmen, die mehr wert sind als eine Milliarde Dollar, sind in der Bay Area angesiedelt.
Wer in der digitalen Welt etwas auf sich hält, muss also im Silicon Valley sein. Das gilt gerade für traditionelle Industriekonzerne, die den Anschluss an die vernetzte, automatisierte Welt der Zukunft nicht verpassen wollen.
Das ist praktisch, weil alle bedeutenden Player wie Facebook, Apple, Google, Cisco und Intel quasi um die Ecke sind. Wer seinen Hauptsitz nicht im Silicon Valley hat, der schlägt zumindest ein Lager auf: Der Software-Riese Microsoft mit Sitz in Redmond im US-Bundesstaat Washington hat einen gigantischen Campus im reichen Mountain View. Die Großen sind immer nur eine kurze Autofahrt entfernt.
Aber weil alle hier sein wollen, kann es sich fast niemand mehr leisten, hier zu sein.
Unter 100.000 Dollar Jahresgage bekommt man keinen Programmierer. Der durchschnittliche Tech-Beschäftigte in San José, der „Hauptstadt“ des Silicon Valley, wo Cisco, eBay und Adobe ihren Hauptsitz haben, verdiente voriges Jahr 122.242 Dollar, zeigt eine Erhebung der Computing Technology Industry Association. Die Tech-Giganten treiben die Gehälter: Laut dem Jobportal Glassdoor zahlt die Sicherheitsfirma Palo Alto Networks mit im Schnitt 171.000 Dollar im Jahr die höchsten Gagen.