Julia Binder und Jürgen Pollheimer vom Wiener AKH.
Präeklampsie

Eine „vergiftete“ Schwangerschaft

Rund fünf Prozent der werdenden Mütter leiden an Präeklampsie, für viele von ihnen endet die Schwangerschaft zu früh, in einem Krampfanfall und unter Lebensgefahr. Die Ursachen werden gesucht, ein Früherkennungs-Screening ist gefunden.

Zaghaft öffnet Romy ihre blauen Augen, blinzelt. Noch verschlafen versucht sie, mit ihren kleinen Händen die Umgebung zu ertasten. Ein Gähnen übermannt sie, das sich rasch in ein Brabbeln wandelt, als sie ihre Mutter erblickt – ganz so, wie es sieben Monate alte Babys eben tun. Selbstverständlich ist das jedoch nicht: „Monatelang verging kein Tag, an dem ich nicht um das Leben meiner Tochter Angst hatte“, sagt Bianca Zwickelstorfer. Der Grund: Die 30-Jährige entwickelte während der Schwangerschaft eine Präeklampsie – eine Erkrankung, die für Frau und Kind lebensbedrohlich werden kann.

„Die Präeklampsie ist aufgrund ihrer mannigfaltigen Symptome oft schwer festzustellen“, sagt Julia Binder, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Universität Wien. „Hauptanzeichen sind ein dauerhaft überhöhter Blutdruck der Schwangeren sowie die Ausscheidung von Eiweiß im Urin.“ Viele Betroffene klagen auch über häufige Kopfschmerzen, Sehstörungen, ein anhaltendes Gefühl des Unwohlseins, Schmerzen im Oberbauch sowie plötzliche, starke Schwellungen in den Beinen, zuweilen auch in den Händen und im Gesicht. „Die Schwierigkeit ist, dass all diese Symptome auch in einer normal verlaufenden Schwangerschaft auftreten können, da sich der Körper hormonell umstellt“, sagt Binder.

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