EM 2020

Der Fahrplan zur Fußball-EM

Österreichs Nationalteam hat sich für die Fußball-EM 2020 qualifiziert.
Österreichs Nationalteam hat sich für die Fußball-EM 2020 qualifiziert. REUTERS
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Österreichs Fußball harrt nach der Qualifikation auf die Auslosung. Denn an den Gegnern und den Spielorten orientieren sich auch alle Turnierplanungen.

Wien. Franco Foda hatte ein Einsehen. Nach der mit dem 2:1-Sieg gegen Nordmazedonien geschafften Qualifikation für die EM-Endrunde 2020 gab der ÖFB-Teamchef seinen Spielern am Sonntag frei. Weil er stets seinem Protokoll folgt, hatte er für Sonntag, elf Uhr, sogar noch ein Training angesetzt. Nachdem die Nacht zum Tag wurde für viele Spieler, wurden gleich alle Sonntagstermine gestrichen.

Nur an einem gibt es kein Rütteln: Montag Vormittag hebt der ÖFB-Charter nach Riga ab. Dort steigt am Dienstag (20.45 Uhr, live ORF eins) das Finale dieser EM-Qualifikation. Die Partie hat nur noch Testcharakter, daher wurden einige Leistungsträger vorzeitig aus dem Kader entlassen. David Alaba, Marko Arnautović, Martin Hinteregger, Konrad Laimer, Stefan Lainer und Marcel Sabitzer sind nicht dabei, dafür aber Max Wöber.

EM-Quartier

Im Hintergrund laufen beim ÖFB schon seit Wochen die Vorbereitungen auf das Event im kommenden Jahr auf Hochtouren. Man war vom dritten EM-Turnier nach 2008 und 2016 überzeugt, nun gilt es, optimale Voraussetzungen für das paneuropäische Turnier zu finden. Die Erwägungen, den Teamstützpunkt während der EM in Bad Tatzmannsdorf aufzubauen, sind fortgeschritten, hängen jedoch definitiv von der Auslosung ab.

Spielt Österreich etwa in Baku, Aserbaidschan, muss der ÖFB zwangsläufig auch dort Quartier beziehen. Die Reisestrapazen (über 3000 Kilometer) wären zu groß. Bei allen anderen Spielorten hat das Burgenland Vorteil.

Testspiele

Mit mehreren Nationen steht der ÖFB seit längerem in Kontakt in puncto Testspielen. Es sind laut „Presse“-Informationen durchwegs EM-Starter, doch auch in dieser Frage hängt alles von der Auslosung ab. Ein Testspiel gegen einen EM-Gruppengegner kommt für den ÖFB nicht infrage. Sind die drei Gruppengegner bekannt, sollen gleich drei Tests (Wien, Salzburg) vereinbart werden.

Wie bekommt man Tickets?

Seit Samstag steht auch das Thema „Ticketing“ beim ÖFB an vorderster Front. Kartenanträge für Österreichs EM-Spiele (inklusive „Follow-Your-Team“ in der K.-o.-Phase) können von 4. bis 18. Dezember ausschließlich auf dem Uefa-Ticketportal www.euro2020.com/tickets abgegeben werden. Dafür ist eine Registrierung erforderlich. Ein Antrag gilt für maximal vier Karten pro Spiel.

Die Größe der Kontingente hängt auch von den Spielorten ab. In Londons Wembley-Stadion passen weitaus mehr Zuschauer hinein denn in Dublin oder Bilbao. Für Umweltschützer ist diese EM aufgrund der vielen Flugreisen ein Horror, für Reisebüros und Fluglinien der Jackpot.

Österreichs EM-Ziel

Eine unter Marcel Koller oft diskutierte Großbaustelle hat Foda in seiner zweijährigen Amtszeit ausgeräumt. Bayern-Legionär Alaba kommt bei ihm auf Außenpositionen, aber definitiv nicht mehr im Zentrum zum Einsatz.

Damit hat sich auch das ganze Spiel gewandelt. Nach zwei Niederlagen (0:1 Polen, 2:4 Israel) konzentrierte sich das Spiel nicht mehr nur auf Alaba-Arnautović, auch andere Spieler (Baumgartlinger, Laimer, Lainer) erhielten tragende Rollen. Ein enttäuschendes Abschneiden wie 2008 oder 2016 – Österreich gewann bislang kein einziges EM-Spiel – soll vermieden werden. Die Mannschaft ist stärker (Anzahl der Deutschland-Legionäre: 32) geworden, noch sind Wolf und Schlager verletzt – Foda hat bis Juni 2020 beinahe die Qual der Wahl.

DIE EURO 2020

Für die Fußball-EM 2020 haben sich bisher qualifiziert: Österreich, Portugal, England, Tschechien, Ukraine, Deutschland, Niederlande, Kroatien, Spanien, Schweden, Polen, Türkei, Frankreich, Belgien, Russland, Italien und Finnland (Stand vor den Abendspielen).

Es gibt 24 Teilnehmer, 20 werden über die Qualifikation ermittelt. Vier weitere Tickets werden über die Nations-League-Play-offs Ende März 2020 vergeben.

Die Auslosung erfolgt am 30. November in Bukarest, 18 Uhr.

Spielorte, Gruppen, A: Rom, Baku. B: St.Petersburg, Kopenhagen, C: Amsterdam, Bukarest. D: London, Glasgow. E: Bilbao, Dublin. F: München, Budapest.

Eröffnungsspiel: 12. Juni in Rom

Finale: 12. Juli in London

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2019)

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