Auch in der Kärntner Gemeinde Feld am See wurde am Montag Zivilschutzalarm gegeben, weil eine Mure vom Mirnock drohte.
Die Kärntner Gemeinde Feld am See (Bezirk Villach-Land) war am Montag von einem Murenabgang bedroht. Die Mure drohte vom Mirnock abzugehen und könnte die Ortschaft im Gegendtal treffen, sagte Bezirkshauptmann Bernd Riepan. Polizei und Feuerwehr schlugen Alarm, so Riepan, nach einem Erkundungsflug werde man hoffentlich mehr wissen. Der Zivilschutzalarm wurde ausgerufen.
Weitere Hotspots im Bezirk waren Finkenstein, wo der Abfluss des Faaker Sees Hochwasser führte, die Ortschaft Müllnern und Treffen am Ossiacher See. In Treffen habe sich die Situation aber etwas beruhigt, erklärte Bezirkshauptmann Riepan.
Im Bezirk Spittal an der Drau war die Lage weiter angespannt. In der Nacht auf Montag seien einige Muren abgegangen, sagte Bezirkshauptmann Klaus Brandner. Jetzt, da der Regen aufgehört habe und der Nebel sich lichte, könne man Aufklärungsflüge durchführen. Im Laufe des Vormittags werde er mehr wissen. Laut Polizei wurde die Plöckenpass Straße (B110) in Oberdrauburg von einer Mure verlegt, die Leitschiene wurde weggerissen. Vier Wohnhäuser im Ortsteil Nöreach in Dellach im Drautal mussten wegen Hangrutschungen evakuiert werden. Im Ortsteil Schmelz traf eine Mure ein unbewohntes Haus. Eine Hausmauer stürzte durch den Druck teilweise ein.
Straßensperren wegen Murenabgängen
Die Mölltal Straße (B106) wurde an mehreren Stellen von Muren getroffen: laut Poizei in Flattnitz, in Obervellach und bei Kolbnitz-Rottau. Auch die Innerfraganter Straße ab Flattach und die Mallnitz Straße (B105) von Obervellach bis Mallnitz waren für den gesamten Verkehr gesperrt. Wegen Murenabgängen und Überschwemmungen mussten mehrere Ortsteile der Gemeinden Flattach, Obervellach, Reißeck und Mallnitz evakuiert werden.
Der Zivilschutzalarm in Baldramsdorf, Mallnitz, Obervellach, Berg im Drautal und Flattach blieb zumindest bis Mittag aufrecht, informierte der Kärntner Landespressedienst. Die Bewohner wurden aufgefordert, weiterhin in ihren Häusern zu bleiben. Die Tauernbahn und Zufahrtsstraßen nach Mallnitz blieben gesperrt. Bei Mallnitz drohten auch mehrere Lawinenabgänge. Weitere Probleme in den betroffenen Gebieten waren Hangrutschungen und Überflutungen. Einige Ortschaften waren daher nicht über Straßen erreichbar.
Landwirtin im Stall verletzt
Von Sonntag bis Montag, 7.00 Uhr, wurden in Kärnten 1022 Feuerwehreinsätze gezählt, davon 162 in der Nacht auf Montag. Bisher wurden zwei Personen verletzt. Ein Stall in Reißeck wurde von einer Mure getroffen, eine Frau, die gerade darin arbeitete, wurde verletzt, außerdem ein Feuerwehrmann in Patergassen während eines Einsatzes. Die Schulen im Bezirk Spittal, das Schulzentrum St. Lorenzen im Lesachtal, die Schulen der Gemeinde Lavamünd sowie in Feld am See bleiben am Montag geschlossen. Im Bezirk Hermagor wurde in der Nacht die Sperre der Gailtal Straße (B111) bei Tröpolach aufgehoben.
(APA)