Die Türvorhänge sind wieder da. Unschön.
Tür zu, es zieht! Auch wer sein Stammlokal langen Spaziergängen im goldenen Wienerwald vorzieht, kann den langsamen Einzug des Winters nicht übersehen: Die Türvorhänge sind wieder in Verwendung.
Das im Fachjargon Portière genannte Accessoire zeichnet sich durch besonders schweren, dichten Stoff aus. Er soll ja nicht fröhlich im Wind wehen wie ein duftiges Sommerkleid, sondern stur und fest jeden Luftzug abhalten.
Doch was Heizkosten spart, schmerzt das Auge. Beide, wenn man ehrlich ist. Und hätte man Hühneraugen oder treibende Kartoffeln in der Tasche, auch jene. Von düster graubraunem Filz bis zu übel gemustertem Plüsch reicht die deprimierende Palette.
Aber auch elegant fallende, stilsichere Exemplare – etwa aus dunkelrotem oder grauem Samt – lassen sich nur durch hartnäckige Konfrontationstherapie ertragen. Vermitteln sie doch die gleiche Botschaft: Hüte dich, draußen ist's kalt!