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"Im Zentrum": Daumen hoch "nach dem Motto Gib a Ruh"

Hartwig Löger hatte seine Teilnahme schon vor Tagen zugesagt.
Hartwig Löger hatte seine Teilnahme schon vor Tagen zugesagt.(c) Screenshot ORF
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Das Timing war perfekt: Kurz nach Publikwerden der Casino-Chats war Ex-Finanzminister Hartwig Löger zu Gast "Im Zentrum". Dort ging er in Details, denen man kaum folgen konnte.

War eine politische Postenbesetzung an Gegengeschäfte gekoppelt? So fragte am Sonntagabend Claudia Reiterer in der Diskussionssendung "Im Zentrum". Zu den Gästen gehörte mit Ex-Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) eine der zentralen Figuren in der Causa. Das Timing hätte aus ORF-Sicht nicht besser sein können, denn kurz vor der Sendung kamen neue Details zur Besetzung des Ex-FPÖ-Bezirksrats Peter Sidlo als Casinos-Vorstand und mögliche Gegengeschäfte zwischen Politik und Casinos-Aktionär Novomatic ans Licht: „Die Presse“ hatte Chats der involvierten Politiker publiziert (siehe "Strache an Löger: Dokumentation eines politischen Postenschachers").

Reiterer stieg aber mit einer Aktennotiz von Walter Rothensteiner, Aufsichtsratschef der Casinos Austria AG ein: Sidlo sei "ein Muss", hatte dieser notiert, denn es gebe "irgendeinen Hintergrund-Deal mit den Blauen". Was sagt Löger nun?

"Wenn Sie mir erlauben vielleicht, noch einmal die These im Sinne des Übergangs und sehr wohl auf die Frage eingehend klarzukriegen: Ich hatte sehr wohl von meiner ersten Minute als Finanzminister in meiner Verantwortung für die Beteiligungen und auch die Beteiligungen von Unternehmen, die börsennotiert sind, wo wir in einer Minderheitsbeteiligung stehen, die Verantwortung sicherzustellen, dass das, was die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler an diesen Unternehmen halten, auch entsprechend wertgesichert wird. Und das habe ich von der ersten Minute an gemacht, auch bei der Casinos AG, die ganz besonders war. Warum war sie besonders? Weil ein Riesenstreit - und ich komme dann schon, aber es ist glaube ich wichtig für alle Beteiligten zu verstehen, worum es geht im Sinne dieser Aktivitäten. Das Thema war, das zwei extrem zerstrittene Miteigentümer, die Sazka-Gruppe in der Mehrheit sogar, der größte Hauptaktionär in dem Bereich und auch die Novomatic, beide Glücksspielkonzerne ständig aneinander geraten sind. Und ich war von der ersten Minute an in vielen Gesprächen, sowohl auf der Seite Novomatic, auch mit Herrn Graf (Novomatic-Gründer Johann Graf, Anm.), auf der anderen Seite auch mit dem Sazka-Gründer und -Eigentümer Karel Komárek ständig in Kontakt, in Kommunikation, wie wir die Struktur, die Strategie und auch eine gemeinsame Linie für die Zukunft sehen. Und aus dem heraus gab es zu dem Zeitpunkt, als nach langen, langen Diskussionen klar wurde, dass unter den Aktionären diesen drei genannten - Sazka, Novomatic und Republik, für die ich die Verantwortung getragen habe als Minister -, dass es in dieser Form auch zu einer gemeinsamen Struktur des Vorstandes mit drei Besetzungen kommt. Und um das dann gemeinsam auch wirklich auf den Boden zu bringen war die Fixierung: Jeder von diesen drei Aktionären - und das hatte nichts mit Politik zu tun -, drei Aktionäre haben jeder die Chance gehabt, einen möglichen Kandidaten vorzuschlagen. Und ich habe von der Novomatic die Information bekommen, dass die Novomatic Peter Sidlo als Kandidat vorschlägt. Habe diesbezüglich Zusatzinformationen von Walter Rothensteiner bekommen, habe die Grundlage genommen und habe im Gespräch mit dem Professor Graf hinterfragt, ob er tatsächlich auch Peter Sido als Novomatic-Vorschlag für eine mögliche Besetzung sieht. Das wurde dort konkretisiert in Verbindung mit einem Gespräch, das in völlig andere Richtung geht, als man jetzt im Gesamtkontext darstellt und so gesehen muss man glaube ich ein bisschen genauer noch hinschauen, weil das Formulieren von Walter Rothensteiner kann ich nicht interpretieren. Ich kann zwar vermuten, warum er es so scharf formuliert hat. Ich habe ihm nur den Hinweis gegeben, es ist aus dem Gespräch Graf bestätigt, dass der Novomatic-Konzern Peter Sidlo als Vorschlag setzt. Genauso ..."

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