Zwei Jungunternehmer ertüfteln Auftrag-Gins – ob mit Heu, Insekten oder Honig. Eine weitere wichtige Zutat: Einfühlungsvermögen.
Bei den ersten Auslieferungen an Bars wurden die eigentlichen Transportmittel noch verschämt im Stiegenhaus des Nachbarhauses versteckt: Clemens Bohle und Gero Stephan alias Bootleggers konnten sich noch kein Auto leisten, borgten sich von ihren WG-Kollegen Koffer aus (die manchmal durch die schwere Fracht auch ruiniert wurden) und schleppten in diesen ihre Ginflaschen bis fast zur jeweiligen Bar. Hineingetragen, also offiziell geliefert, wurde die Ware dann freilich standesgemäß in ebenfalls mitgebrachten Getränkekisten.
"Wir haben so getan, als seien wir längst ein gut aufgestelltes Unternehmen", sagt der Saarländer Gero Stephan, heute lacht er darüber. Gemeinsam mit dem Vorarlberger Clemens Bohle hat er, noch in der Studenten-Wohngemeinschaft, zuerst einen Getränkehandel mit dem Fokus auf Tonic und später die Firma Bootleggers gegründet, die mittlerweile mehrere Mitarbeiter beschäftigt.