1. Platz: International

Vormaterialien von Zell-Metall

(C) Zell-Metall
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Zell-Metall Österreich in Kaprun exportiert in 64 Länder rund um den Globus.

Die Zell-Metall GmbH ist einer der global führenden Hersteller von Stäben, Rohren und Platten – sogenannten Halbzeugen – aus technischen Kunststoffen. Der Exportanteil kletterte 2018 auf 93 Prozent, wobei die EU-Länder (63 Prozent), Nafta-Staaten (14 Prozent) und Asien (zwölf Prozent) die Topmärkte ausmachen. Der Jahresumsatz des österreichischen Unternehmens lag 2018 bei rund 23 Millionen Euro, inklusive Töchterunternehmen knapp unter 30 Millionen Euro.

Lange Firmengeschichte

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Familie Klepsch aus dem Sudetenland vertrieben und fand in Zell am See ihre neue Heimat. Rudolf Klepsch pachtete 1949 eine Gießerei, die 1951 als Zell-Metall GmbH ins Handelsregister eingetragen wurde. In Holland lernte der Gründer die Vorteile des Materials Polyamid und des Extrusionsverfahrens kennen. 1955 begann Zell-Metall als zweites Unternehmen in Kontinentaleuropa mit Extrusion.

In den 1960er-Jahren übersiedelte Zell-Metall an den Standort Kaprun. Nach dem Tod des Firmengründers übernahm Wilhelm Klepsch gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf Klepsch (verstorben 2014) und Cousin Nick Kraguljac die Leitung der Zell-Metall. Die Nachfolge ist bereits geregelt. Der Übergabeprozess läuft seit 2017, und die Positionen Technische Betriebsleitung und Finanzleitung sind bereits mit Prokuristen besetzt. Business Development und Key Account Manager ist Alexander Kraguljac, der Sohn von Nick Kraguljac. Günter Klepsch, der Sohn von Wilhelm Klepsch, wird nach Ausscheiden seines Vaters federführend die Geschicke der Zell-Metall lenken.

Zellamid®

Bevor es technische Hochleistungskunststoffe (HLKs) gab, wurden Maschinenbauteile aus Stahl, Aluminium, Bronze, Keramik, Glas, Kautschuk oder Holz hergestellt. „Unsere Zellamid®-Produkte werden dort eingesetzt, wo Kunststoffe solche herkömmlichen Materialien werden ersetzen können“, sagt Nick Kraguljac. „Ein wichtiger Treiber ist das geringere Gewicht. Ein weiterer Vorteil gegenüber den meisten Metallen ist, dass Kunststoffe nicht rosten – wir vermeiden daher Chemikalien, die für Rostfreibeschichtungslacke notwendig sind. So können HLKs in Umgebungen mit aggressiven Chemikalien und extremen Temperaturschwankungen eingesetzt werden.“

Aus den in Österreich, Italien und den USA hergestellten Halbzeugen werden sogenannte spanabhebend gefertigte Teile gemacht. Typische Produkte sind etwa Führungsrollen, Gleitlager, Kettenräder, Förderschnecken, Zahnräder, Polymer-Flügel für Pumpen und Verdichter, Schaufeln für Mischmühlen.

„Wir arbeiten in erster Linie mit angestellten Außendienstmitarbeitern, die unsere Kunden persönlich betreuen“, sagt der General Manager. „In Japan haben wir ein Büro. In Italien, Korea, Singapur, Israel und Ungarn arbeiten wir mit Händlern, die unsere Exklusiv-Vertretung haben und wesentliche Warenlager vor Ort halten.“ Für aktive Kunden gibt es einen Webshop zur Abfrage von Lagerständen. Zu den typischen Kunden zählen Händler aus verschiedenen Branchen (z. B. Kunststoff, Industrie, Metall), verarbeitende Betriebe (z. B. Ventil- und Dichtungshersteller), Lohnbearbeiter, Reparatur-, Service- und Wartungsfirmen.

Kraguljac macht klar, dass die digitale Transformation im Unternehmen ein wichtiges Thema ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2019)


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