Machtwechsel: Christine Lagarde hat die EZB-Führung von Mario Draghi übernommen. An der Geldpolitik dürfte das nichts ändern.
Weltwirtschaft

Auf den Boom folgt die Kaltfront

Die globale Wirtschaft kühlt sich ab. Handelskrieg und Brexit sorgen weiter für Unsicherheit. Die Zinswende ist damit auf unbestimmte Zeit verschoben.

„Wir haben ein Jahrzehnt des Aufschwungs hinter uns. Das ist nun allerdings zu Ende gegangen.“ Mit diesen Worten begann Christoph Schmidt, Vorsitzender des deutschen Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vulgo Wirtschaftsweise, unlängst seine Analyse über die aktuelle konjunkturelle Situation. Schmidt war anlässlich eines von der Wirtschaftskammer veranstalteten Konjunkturgipfels in Wien. Und er hatte dabei eher durchwachsene Nachrichten im Gepäck.

So habe der bevorstehende und in manchen Branchen bereits deutlich spürbare Abschwung nicht nur zyklische Gründe – sondern auch strukturelle. „Wir spüren zunehmend den demografischen Wandel“, so Schmidt. Denn in den kommenden Jahren würden viele geburtenstarke Jahrgänge in Pension gehen. Hinzu komme die Verunsicherung durch Handelskrieg und dem damit einhergehenden neuen Protektionismus. Zwar „sieht es so aus, dass wir eine Rezession vermeiden können“, meint Schmidt. Die wirtschaftliche Dynamik werde im Vergleich zu den vergangenen Jahren aber deutlich nachlassen.

Stimmung so schlecht wie 2009

Der deutsche Wirtschaftsweise ist damit inhaltlich auf einer Linie mit sämtlichen anderen Ökonomen, die in jüngster Zeit ihre Prognosen vorgelegt haben. So erklärte das Münchner Ifo-Institut erst in der Vorwoche, dass die Stimmung in der Weltwirtschaft so schlecht sei, wie zuletzt im zweiten Quartal des Jahres 2009. Also zu jener Zeit, als die Finanzkrise die Wirtschaft beinahe überall auf der Welt in einen kräftigen Abschwung und oftmals sogar in die Rezession drückte.

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