Pizzicato

„Arnies“ Welt in Schwarz-Türkis

Marko Arnautović gilt nicht eben als Ausbund an Demut.

Marko Arnautović gilt nicht eben als Ausbund an Demut. Legendär sein Spruch zu einem Streifenpolizisten: „Ich kann dein Leben kaufen.“ Jüngst fuhr er im weißen Anzug im Rolls Royce vor. Kein Zufall, dass Tonio Schachinger seinen Debütroman, „Nicht wie ihr“, nach der Karriere des Fußballers modelliert hat. „Arnie“ ist von den Größten inspiriert – von Zlatan Ibrahimović, alias Zlatan, Schwedens Ex-Superstar, oder dem anderen Arnie.

Was sagte Fußball-Arnie also, platinblond und quasi zum Dressman geboren, als er Österreichs neue Auswärtsgarnitur mit Floridsdorfer Schmäh präsentierte? „I war scho immer a schena Bua. I schau' immer super aus.“ Nebenbei outeten sich er, seine Mitkicker und der ÖFB als Anhänger der neuen ÖVP. Neuerdings kleidet sich das Nationalteam ergo in Schwarz-Türkis. Augenscheinlich lautet das neue Motto im ÖFB: Von der ÖVP lernen, heißt siegen lernen.

Wie praktisch: Im Match gegen Lettland – Nationalfarbe Rot-Weiß-Rot – kann es nicht zu Verwechslungen kommen, zu Fehlpässen und Fouls am eigenen Mann. Und „Arnie“? Als er neulich in seine Zukunft blickte, tönte er: „Dann habe ich keinen Bock mehr, nach Kasachstan, Aserbaidschan oder auf die Färöer zu fliegen.“ Auch Riga liegt außerhalb von „Arnies“ Welt, zumindest nicht auf der Direttissima von Wien zu seinem Klub in Schanghai. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2019)

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