Der Unmut gegen den harten Kurs von Präsident Xi wächst – nicht nur in den Straßen der früheren britischen Kronkolonie Hongkong.
Xi Jinping setzt auf drakonische Härte, um separatistische und regimekritische „Rebellionen“ zu ersticken. „Jeder, der versucht, eine Region von China zu trennen, wird untergehen – mit zertrümmertem Körper und zu Puder gemahlenen Knochen“: So drohte der Staatschef Unruhestiftern. Hongkong, Xinjiang und Tibet beweisen es: Trotz zunehmend autoritärem Kurs schafft es Xi nicht, diese Unruheherde einzudämmen – und erst recht nicht in Taiwan.
Hongkong
Hongkong zeigt, wie sehr sich Xi verkalkuliert hat: Trotz des immer realistischeren Szenarios einer blutigen Militärintervention, geben die Studenten nicht auf. 12.000 chinesische Soldaten und Volkspolizisten stehen vor den Toren Hongkongs Gewehr bei Fuß. Für Peking wird Hongkong zunehmend zum unlösbaren Problem, zumal es bei den Protesten inzwischen um Grundsätzliches geht: um die Ablehnung des KP-Systems – und der Forderung nach mehr Demokratie. Ursprünglicher Auslöser der Kundgebungen war ein Gesetz, das die Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorgesehen hatte. Die Rücknahme des Gesetzes stoppte aber die Proteste nicht. Die Demonstranten pochen seit fünf Monaten darauf, dass sich Peking an den vereinbarten Sonderstatus hält: das Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“.