Omnipräsent selbst in Hongkong bei einer Protestaktion – und im Rest Chinas sowieso: Xi Jinping, seit sieben Jahren an der Macht, entwickelt Züge eines Personenkults, der viele an Mao erinnert. Der Präsident führt die kommunistische Partei und die Volksrepublik mit harter Hand.
China

Die Konfliktzonen des Xi Jinping

Der Unmut gegen den harten Kurs von Präsident Xi wächst – nicht nur in den Straßen der früheren britischen Kronkolonie Hongkong.

Xi Jinping setzt auf drakonische Härte, um separatistische und regimekritische „Rebellionen“ zu ersticken. „Jeder, der versucht, eine Region von China zu trennen, wird untergehen – mit zertrümmertem Körper und zu Puder gemahlenen Knochen“: So drohte der Staatschef Unruhestiftern. Hongkong, Xinjiang und Tibet beweisen es: Trotz zunehmend autoritärem Kurs schafft es Xi nicht, diese Unruheherde einzudämmen – und erst recht nicht in Taiwan.

Hongkong

Hongkong zeigt, wie sehr sich Xi verkalkuliert hat: Trotz des immer realistischeren Szenarios einer blutigen Militärintervention, geben die Studenten nicht auf. 12.000 chinesische Soldaten und Volkspolizisten stehen vor den Toren Hongkongs Gewehr bei Fuß. Für Peking wird Hongkong zunehmend zum unlösbaren Problem, zumal es bei den Protesten inzwischen um Grundsätzliches geht: um die Ablehnung des KP-Systems – und der Forderung nach mehr Demokratie. Ursprünglicher Auslöser der Kundgebungen war ein Gesetz, das die Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorgesehen hatte. Die Rücknahme des Gesetzes stoppte aber die Proteste nicht. Die Demonstranten pochen seit fünf Monaten darauf, dass sich Peking an den vereinbarten Sonderstatus hält: das Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Gewalt in Hongkong. In den Straßen rund um den Campus der Polytechnischen Universität gehen Einsatzkräfte in schwerer Montur gegen Studenten vor.
Proteste

Der Kampf um die letzte Bastion in Hongkong

Seit Tagen sind Aktivisten in der letzten besetzten Uni Hongkongs von der Polizei eingekesselt. Die Oppositionsbewegung fordert ihre Freilassung.
Präsident Xi Jinping gab höchstpersönlich die Linie für die Kampagne gegen die Uiguren vor.
Menschenrechte

Chinas harter Kurs: Keine Gnade für die Uiguren

Das größte Regierungsleak schildert die systematische Unterdrückung der muslimischen Minderheit.
Konjunkturflaute

„Schnelle Wachstumsraten“ kaum mehr zu schaffen

Chinas Wirtschaft hat sich im dritten Quartal weiter abgeschwächt. Die Zentralbank senkte die Zinsen für kurzfristige Kredite, das soll die Kauflaune heben.
Xi Jinping ist ein Kontrollfreak.
Leitartikel

Ein Kontrollfreak in Nöten: Xis Ärger mit den „Xinjiang-Papers“

Dass in einem US-Blatt Parteidokumente über seine Repressionspolitik aufgetaucht sind, befeuert die Paranoia des allmächtigen Parteichefs.
Ein Wachturm eines der von China als "Weiterbildungseinrichtung" bezeichneten Lager für muslimische Uiguren in der Provinz Xinjiang.
"China Cables"

Die systematische Verfolgung der Uiguren in China

Neue Enthüllungen widersprechen jeglicher Argumentation der chinesischen Staatsführung: In Xinjiang werden muslimische Uiguren jahrelang in „Umerziehungslager“ eingesperrt. Auch im Ausland sind sie nicht sicher.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.