Geldpolitik

Trump beschwert sich beim Fed-Chef über hohe Zinsen

Donald Trump und sein Notenbank-Chef Jerome Powell
Donald Trump und sein Notenbank-Chef Jerome Powell REUTERS
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Der wegen seiner Zinspolitik von US-Präsident Donald Trump heftig kritisierte Notenbankchef Jerome Powell hat sich mit dem Staatschef getroffen.

US-Präsident Donald Trump hat sich beim Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell über hohe US-Zinsen beschwert. "Bei meinem Treffen mit Jay Powell heute Morgen protestierte ich gegen die Tatsache, dass unser Fed-Satz im Verhältnis zu den Zinssätzen anderer konkurrierender Länder zu hoch angesetzt ist", schrieb Trump am späten Montag auf Twitter über das Treffen im Weißen Haus. "In der Tat sollten unsere Preise niedriger sein als alle anderen (wir sind die USA). Ein zu starker Dollar schadet den Herstellern und dem Wachstum!", twitterte Trump.

Wie die Notenbank Fed mitteilte, nahm auch Finanzminister Steven Mnuchin an dem Gespräch teil, das auf Einladung Trumps zustande gekommen sei. Powell habe diesem mitgeteilt, dass die künftige Zinspolitik von den Daten zur Konjunktur abhänge. Dabei habe er zudem klargemacht, dass die Entscheidungen der Notenbank ausschließlich auf Basis einer "sorgfältigen, objektiven und nicht-politischen Analyse" getroffen würden. Dies hatte die Federl Reserve Trump bereits bei einem Treffen Anfang Februar deutlich gemacht und anschließend auch so kommuniziert.

Trump erklärte per Twitter, es sei ein "sehr gutes und herzliches" Treffen im Weißen Haus gewesen. Dabei sei "alles" besprochen worden - von Zinsen über die Dollar-Stärke bis hin zum "Handel mit China, EU & anderen, etc."

Der frühere Immobilienmogul Trump hat die Notenbank immer wieder zu niedrigeren Zinsen gedrängt und die Währungshüter dabei auch als "ahnungslos" bezeichnet. Die Fed hatte den Leitzins jüngst zum dritten Mal in Folge gesenkt - um einen weiteren Viertelpunkt auf die neue Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Als Hauptgrund dafür galten die vom internationalen Zollstreit ausgelösten Unsicherheiten im Handel.

Trotz des anhaltenden Zollkonflikts peilt die Fed nun aber vorerst keine weiteren Zinssenkungen an. Die Aussichten für die Wirtschaft blieben grundsätzlich "günstig", sagte Powell jüngst vor einem Kongressausschuss

(APA/Reuters)

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