Kredite

Pumpen bis zum Absturz

Noch nie war es so günstig, sich zu verschulden. Die Kreditzinsen jagen von einem historischen Tief zum nächsten, Finanzinvestoren wissen nicht wohin mit all dem Geld. Steuern wir auf die nächste Blase zu?

Geld ist nichts wert. Diesen Eindruck könnte man bekommen, wenn man sich dieser Tage mit Krediten beschäftigt. Noch nie war es so günstig, sich Kapital zu beschaffen. Seit der Finanzkrise von 2008 – deren Ursprung wohlgemerkt in Krediten gelegen ist, die nicht mehr bedient werden konnten – haben die Notenbanken dieser Welt alles dafür getan, es möglichst attraktiv zu machen, sich Geld auszuleihen und es zu investieren. Die Wirtschaft sollte am Laufen bleiben, koste es was es wolle.

Mit ihrem primären Werkzeug, den Leitzinsen, haben sie die Kosten für Geld auf null gesetzt. Das heißt, Banken können sich von der Notenbank umsonst frisches Geld für die Kreditvergabe holen. Es ist der Startschuss für eine bis heute andauernde Party gewesen, bei der die Getränke nicht nur umsonst sind, sondern auch unerschöpflich zu sein scheinen – und zu der immer mehr zwielichtige Gäste auftauchen, um sich zu berauschen.

Geld für Wohnbau und Konsum

Die Wirkung solcher geldpolitischen Maßnahmen kommt bei der Bevölkerung immer zuletzt an. So hat die Kreditvergabe erst in den vergangenen Jahren merklich zugenommen. Zwar kam nach der Finanzkrise noch die Eurokrise ab 2010 dazwischen, aber in Österreich fiel der Einbruch in beiden Fällen nicht so dramatisch aus wie in anderen Ländern der Eurozone. Dennoch dauerte es auch hierzulande bis Ende 2015, bis das Kreditwachstum wieder an Fahrt gewann.

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