Gold

Schmuckloses Comeback

Die vielen Unsicherheiten auf den Märkten haben den Goldpreis heuer mächtig getrieben. Gut möglich, dass es noch weiter nach oben geht.

Für Gold waren die drei Monate von Juli bis September ein Quartal, wie es im Buche steht. Um knapp 13 Prozent auf 1472 Dollar je Feinunze (rund 31 Gramm) konnte der Quartalsdurchschnittspreis für das Edelmetall zulegen und damit die beste Vierteljahresperformance seit acht Jahren verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug der Preiszuwachs sogar 21 Prozent. Den vorläufigen Jahreshöchstwert markierte Gold übrigens am 4. September bei zuletzt vor sechseinhalb Jahren gesehenen 1552 Dollar. Was seither folgte, war eine fast zweimonatige Seitwärtsbewegung, ehe der Preis im November leicht korrigierte. Was aber machte Gold plötzlich so attraktiv, dass es die seit Mitte 2013 anhaltende Bodenbildungsphase abgeschlossen hat?

Nun, de facto hat Gold einmal mehr seine Funktion als sicherer Hafen in unruhigen Gewässern bewiesen. Denn auch wenn Prognosen einer bevorstehenden Rezession übertrieben sein mögen, die globale Konjunktur trübt sich ein. Dazu der US-Handelskonflikt mit China. Auch die Ungewissheit um den Brexit hat das Jahr über für Verunsicherung gesorgt. Einmal abgesehen von anderen geopolitischen Problemfeldern. Und natürlich die lockere Geldpolitik, auf die auch die US-Notenbank Fed nach vorheriger Zinsstraffung wieder eingeschwenkt ist. Niedrige Zinsen erhöhen in der Regel die Attraktivität von Gold, weil sie den strukturellen Nachteil zinsloser Anlagen wie Gold verringern.

Die Kaufmuffel

Wer aber sind die Käufer, die den Preis im heurigen Jahr, respektive im starken dritten Quartal, so angetrieben haben? Die Konsumenten sind es nicht. Auffälligerweise nämlich hat sich die Nachfrage nach Goldschmuck im dritten Quartal um 16 Prozent verringert, wie die Branchenorganisation World Gold Council (WGC) in ihrem am 5. Oktober präsentierten Goldmarktreport vorrechnet. Die Nachfrage nach Goldmünzen

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