Rechtssstreit

Zulieferer Prevent fordert von VW 750 Millionen Dollar Schadenersatz

Eine Millionenklage in den USA facht den seit langem schwelenden Streit zwischen Volkswagen und dem Zulieferer Prevent neu an.

Zulieferer Prevent wirft dem Autobauer VW unter anderem Verstöße gegen das Kartellrecht vor und verlangt 750 Millionen Dollar (678 Millionen Euro) Schadenersatz. VW habe mit wettbewerbswidrigen Maßnahmen verhindert, dass kleinere Zulieferbetriebe in den USA von größeren wie Prevent übernommen werden, hieß es in einer Mitteilung zu der bereits am Montag an einem Bundesgericht im US-Staat Michigan eingereichten Klage. Damit habe der Konzern die Firmen klein und seine eigene Marktmacht möglichst groß halten wollen. Volkswagen wies die Vorwürfe am Dienstag zurück.

Die Prevent-Gruppe gehört der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor und hat sich in den vergangenen Jahren mit VW immer wieder erbittert um Lieferkonditionen gestritten - immer wieder auch vor Gericht. Mehrfach standen in Wolfsburg die Bänder still, weil Prevent-Firmen mit Lieferstopps Preiserhöhungen durchsetzen wollten. VW reagierte mit Kündigungen der Lieferverträge. Auch mit Daimler zum Beispiel liegt Prevent immer noch im Clinch.

In der Klage vor dem US-Gericht wirft der Zulieferer Volkswagen vor, eine Kampagne verfolgt zu haben, um Übernahmen kleiner Firmen zu verhindern. Unter anderem soll VW sie verpflichtet haben, ihr Geschäft nicht an Prevent zu verkaufen und Kaufangebote anderer Firmen zu melden. VW habe damit allein in Michigan mehrere Übernahmen durch Prevent verhindert.

"Die Klage entbehrt aus unserer Sicht jeglicher Grundlage", teilte VW auf Anfrage mit. Man werde sich mit allen gerichtlichen Mitteln dagegen zur Wehr setzen. "Aus unserer Sicht haben nicht wir Prevent Schäden zugefügt, sondern Prevent uns. Diese werden wir geltend machen", hieß es. Infolge unrechtmäßiger Lieferstopps habe VW die Zusammenarbeit mit Prevent beendet. "In mehreren deutschen Gerichtsverfahren wurden die Klagen von der Prevent-Gruppe bereits in erster und zweiter Instanz abgelehnt", betonte VW.

(APA/dpa)

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