Google-Anwalt legt Bericht über WLAN-Daten vor

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Eine Analyse des von Google verwendeten Programms bestätigt, dass Google private Daten aus offenen WLAN-Netzen gespeichert hat. Die Daten wurden jedoch nicht analysiert oder weiterverarbeitet.

Google hat auf Anfrage zahlreicher Datenschutzbehörden ein Gutachten über jenes Programm vorgelegt, dass zum Kartografieren von WLAN-Netzen eingesetzt wurde. Mit dem Programm Gslite wurden offenbar vesehentlich auch Fragmente privater Daten wie etwa E-Mails aufgezeichnet. Google hat das bereits im April eingestanden und steht seither im Kreuzfeuer der Kritik zahlreicher Datenschutzbehörden.

Das Gutachten (Pdf) wurde von der New Yorker Anwaltskanzlei Stroz Friedberg vorgelegt, die das von Google verwendete Programm analysiert hat. Die Software Gslite befand sich an Bord von speziellen Kameraautos, mit denen Google Bilder von Straßenzügen anfertigt, die den Kartendienst Google Maps um reale Umgebungsbilder ("StreetView") ergänzen. Gslite speichert MAC-Adresse (die eindeutige Hardware-Adresse eines WLAN-Routers) und SSID (der vom Betreiber eines WLAN-Netzes frei gewählte Name) von WLAN-Netzen und verknüpft die Informationen mit GPS-Daten. Das soll die Navigation mit mobilen Geräten ohne GPS ermöglichen.

Geschützte WLANs nicht geknackt


Laut Gutachten wurden außerdem private Daten wie Fragmente von E-Mails aufgezeichnet. Dass passierte ausschließlich dann, wenn das WLAN-Netz offen war - Verschlüsselungen wurden nicht umgangen. Außerdem wurden die Daten ohne weitere Analyse oder Verarbeitung direkt auf eine Festplatte gespeichert.

In Österreich wurden die gesammelten Daten auf Ansuchen der Datenschutzbehörde bereits gelöscht. Andere Länder wie Deutschland wollen die Daten zunächst selbst prüfen, um rechtliche Schritte einleiten zu können. Google hat die Fahren mit den Kameraautos weltweit gestoppt - in Österreich wurde außerdem ein ausdrückliches Fahrverbot ausgesprochen.

(sg)

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