Zwei Wärter müssen sich im Fall Epstein vor Justiz verantworten

Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein REUTERS
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Den Justizwachen wird vorgeworfen, den US-Multimillionär in der Nacht seines Todes nicht ausreichend überwacht zu haben.

Im Fall des mutmaßlichen Sexualstraftäters und US-Multimillionärs Jeffrey Epstein sind zwei Angestellte der US-Justizwache festgenommen worden. Die beiden Männer hatten in jener Nacht Dienst, in der sich Epstein in seiner Zelle in Manhattan das Leben nahm. Ihnen werde vorgeworfen, den Gefangenen nicht ausreichend überwacht zu haben, schrieb die „New York Times“ am Dienstag.

Epstein hatte im August nach Angaben der New Yorker Gerichtsmedizin Suizid in seiner Gefängniszelle begangen.

Er war in den USA wegen verschiedener Sexualverbrechen angeklagt. Der US-Amerikaner wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Zudem baute Epstein laut Anklageschrift zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen Missbrauchsring auf. Bei einer Verurteilung hätten dem US-Millionär bis zu 45 Jahre Haft gedroht.

Zuletzt war in diesem Zusammenhang auch der britische Prinz Andrew in die Schlagzeilen geraten, der mit Epstein eine Freundschaft pflegte. Eines der Missbrauchsopfer behauptet, mehrmals zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Der Royal weist dies strikt zurück.

Andrew verlor deshalb zuletzt auch einen wichtigen Sponsor für eines seiner Projekte, wie am Dienstag bekannt wurde. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unterstützt nicht mehr Andrews Initiative "Pitch@Palace"“, ein Mentoring-Programm unter anderem für Technologie-Start-Ups. Auch andere Einrichtungen erwägen, sich von Andrew zu distanzieren.

Nach einem vor wenigen Tagen ausgestrahlten Interview mit der BBC zum Fall Epstein war Prinz Andrew sehr stark unter Druck geraten. Es hinterließ Kritikern zufolge mehr Fragen als Antworten im Missbrauchsskandal. Kommentatoren sprechen von einer "PR-Katastrophe".

(red.)

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