Analyse

Südkoreas Präsident im Minenfeld

Elf Minuten für Krisenlösung: Südkoreas Präsident Moon, Japans Premier Abe.
Elf Minuten für Krisenlösung: Südkoreas Präsident Moon, Japans Premier Abe. (c) REUTERS (STRINGER)
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Staatschef Moon Jae-in steht außen- wie innenpolitisch unter Druck: Die USA wollen fünf Mal so viel Geld für ihre Truppenpräsenz, und bei der Korruptionsbekämpfung gab es Rückschläge.

Seoul/Wien. Moon Jae-in durchlebt gerade schwere Zeiten. Die Popularitätswerte des südkoreanischen Präsidenten sind zuletzt in den Keller gerasselt, auch die Wirtschaftsdaten des Tigerstaates sind alles andere als berauschend. Außenpolitisch sind Moons Bemühungen, sich als Vermittler in die amerikanisch-nordkoreanischen Atomgespräche einzuschalten, vom Regime in Pjöngjang der Lächerlichkeit preisgegeben worden.

Mit dem wichtigen Partner Japan hat Seoul einen erbitterten Streit über Kompensationszahlungen, Handelsbeziehungen und nachrichtendienstliche Zusammenarbeit angezettelt. Und am Dienstag haben US-Vertreter erbost die laufenden Verhandlungen mit den Südkoreanern über die Kosten des amerikanischen Militärkontingents vorzeitig verlassen.

Zoff mit den USA: Nicht einmal eine Stunde dauerte am Dienstag eine Gesprächsrunde in Seoul, dann verließ der US-Chefverhandler, James DeHart, die Verhandlungen, weil die Südkoreaner auf „das amerikanische Ersuchen um eine vernünftige und gerechte Teilung der Kosten“ der US-Militärpräsenz nicht angemessen reagiert hätten. 28.500 Soldaten samt Kriegsgerät haben die USA in Südkorea stationiert. Seoul hat im laufenden Jahr gut eine Milliarde Dollar bezahlt.

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