Fernsehköchin

Wie Rachel Khoo, halbe Österreicherin, die Welt einkocht

Neu. Rachel Khoo im  Wiener Restaurant Eckel. Mohnnudeln kannte sie nicht.
Neu. Rachel Khoo im Wiener Restaurant Eckel. Mohnnudeln kannte sie nicht.(c) Anna Burghardt
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Rachel Khoo ist als Fernsehköchin und Kochbuchautorin international erfolgreich. Über das Pariser „Ah non!“, Kerzen und Instagram als Last.

Es war vor allem ihre Jausenbox in der Schule in London, anhand der Rachel Khoo gemerkt hat, dass sie anders ist: „Meine Klassenkollegen hatten Chicken Nuggets und Pommes frites mit. Ich wollte immer dasselbe. Aber bei mir waren es Beef Rendang, Chicken Congee und Schnitzel." Diese Mischung hat Rachel Khoo ihren Eltern zu verdanken, ihrem chinesischstämmig-malaysischen Vater und ihrer österreichischen, genauer gesagt vorarlbergerischen Mutter. Geboren wurde sie in London. „Als ich klein war, war das Essen bei uns zuhause das Gegenteil von dem, was in den Achtzigern normal war. Ich war das einzige Kind aus einer Mischehe. Heute ist das ganz anders." Die Geschmäcker aus ihren jungen Jahren tauchen bei Rachel Khoo immer wieder auf: „Wenn ich Heimweh habe, im Sinne von Heimweh nach der Kindheit, will ich asiatische Nudelsuppen und Chicken Porridge – meine Mutter hatte gelernt, malaysisch zu kochen. Manchmal müssen es aber auch Kässpätzle sein." Schließlich habe sie, so erzählte Rachel Khoo unlängt bei ihrem Wienaufenthalt, sämtliche Ferien in Vorarlberg verbracht. Dass ihr Deutsch so gut ist, hat sie freilich auch der Zeit in einer bayrischen Klosterschule zu verdanken.

Diese ungewöhnlichen kulturellen Verschränkungen sind wohl dafür ausschlaggebend, dass Rachel Khoo heute als Köchin und international tätige „Food Creative", wie sie sich nennt, so selbstbewusst undogmatisch ans Werk geht. Sie hat, ob im Fernsehen (vor allem BCC) oder für ihre Kochbücher, keine Scheu davor, Klassiker ganz anders zuzubereiten. „Viele Köche sind sehr streng zu sich selbst, sagen, genau so und so muss es sein und nicht anders. Ich bin nicht preziös, ich denke mir, alles ist erlaubt, das Leben ist für so etwas doch zu kurz!" Und sie erzählt von der Reaktion eines Pariser Fleischhauers, dem sie skizzierte, wie sie dieses Mal das Bœuf bourguignon zu machen gedenke. „Ah non! Ça ne se fait pas!!" – „Das macht man nicht!!"

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