Alle 84 Mitarbeiter von Öger Tours und Bucher sollen übernommen werden. Für Urlauber, die vor der Insolvenz gebucht hatten, dennoch keine erlösende Nachricht.
Der Ausverkauf beim insolventen deutschen Reisekonzern Thomas Cook geht weiter. Der türkische Reiseveranstalter Anex Tour erwirbt den Türkeispezialisten Öger Tours und den Last-Minute-Anbieter Bucher Reisen, wie die vorläufigen Insolvenzverwalter am Mittwoch in Oberursel bei Frankfurt mitteilten.
Anex Tour übernimmt den Angaben zufolge alle 84 Mitarbeiter an den beiden Unternehmensstandorten in Hamburg und Meerbusch. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
"Mit den Erfahrungen von Bucher und Öger auf dem deutschen Markt und der globalen Kompetenz von Anex bringen wir das Unternehmen zurück in seine Glanzzeiten", sagte der Chef des türkischen Veranstalters, Neset Kockar laut Mitteilung. Das Unternehmen verfügt über eigene Büros in 18 Ländern und beschäftigt etwa 6500 Mitarbeiter.
Kartellbehörde muss Deal noch abnicken
Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde sowie des Gläubigerausschusses von Thomas Cook. Angestrebt ist, dass diese bis Ende November 2019 vorliegen. Bitter für Urlauber: Die bereits abgesagten, aber schon ganz oder teilweise bezahlten Buchungen bei Bucher Reisen & Öger Tours können aus rechtlichen Gründen nicht wieder aufgenommen werden.
Ein Verkauf der deutschen Thomas Cook als Ganzes war an mangelndem Interesse gescheitert. Jetzt wird das Unternehmen in Oberursel in Teilen verkauft. Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof des österreichischen Investors Rene Benko übernimmt 106 der 126 Reisebüros. Dadurch würden mehr als 500 Arbeitsplätze in dem Bereich gesichert, wie Unternehmen und vorläufige Insolvenzverwalter mitgeteilt hatten.
An der Hotelmarke Sentido und der Reisebüro-Franchisemarke Holiday Land hat Konkurrent DER Touristik Interesse. Thomas Cook hofft, mit den angestrebten Verkäufen gut die Hälfte der etwa 2100 Jobs in Deutschland sichern zu können. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind bis Ende November 2019 durch das Insolvenzgeld gesichert.
(APA/dpa)