Kunstlicht

Eine Verbeugung vor dem „Skandal“ um „Japan Unlimited“

Japan scheint für viele ein Sehnsuchtsland, jetzt auch für die Kunstszene. Ein paar Dinge gibt es aber, die man doch wissen sollte.

Japan in aller Munde: Kaum einer, der von dort zurückkommt und nicht tief beeindruckt ist. Auchwestliche Galeristen werden immer mutiger, zuletzt Johann König, der gerade seine Biografie über seine Karriere trotz Augenleidens veröffentlichte („Der blinde Galerist“): Eigentlich in Berlin in einer ehemaligen Betonkirche bestens situiert, ist er expansionsfreudig. Er bewarb sich sogar mit einem nicht kommerziellen Projekt fürs Wiener Atelier Augarten. Doch der Burghauptmann entschied anders, wofür genau, außer gegen einen der derzeit angesagtesten Galeristen, wird demnächst verkündet, so die Auskunft. Derweil hat König – der heute im Rahmen der Vienna Art Week im Dorotheum an einer Podiumsdiskussion teilnimmt – in Tokio eine Dependance eröffnet. Ausgerechnet mit Jürgen Teller, dem deutschen Fotografen, dem das Wort Scham so fremd scheint wie anderen ganz Japan.

Also sieht man jetzt mitten in Tokio, wie Kim Kardashian mit fast nacktem Po eine Sandgrube hinaufkrabbelt. Scheint niemanden aufzuregen, nicht einmal im prüden Japan, vielleicht erklärt durch die Wörter „fast“ und „Kardashian“. Dass das Zeigen freizügiger Kunst nicht immer so glimpflich ausgeht (außer sie stammt von Klimt, das Belvedere-Gastspiel samt „Nuda Veritas“ zählte 778.000 Besucher), daran erinnert die Genese der Ausstellung „Japan Unlimited“ im Wiener MQ. („Die Presse“ berichtete im „Schaufenster“.)

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