Boeing folgt damit einer behördlichen „Empfehlung“.
Chicago/Washington. Der Flugzeugbauer Boeing will nach einem tödlichen Zwischenfall bei seinem Mittelstreckenjet 737 NG die Triebwerke von tausenden Maschinen überarbeiten. Die US-amerikanische Verkehrsaufsichtsbehörde NTSB empfahl, dass Boeing die vordere Verkleidung der Turbinen so verändert, dass gebrochene Teile aus dem Inneren nicht mehr nach außen geschleudert werden können. Boeing kündigte an, den Empfehlungen zu folgen. Weltweit könnten rund 7000 Flugzeuge betroffen sein.
Im April 2018 war bei einer Maschine ein Schaufelblatt der Turbine gebrochen. Teile des Triebwerks trafen den Flugzeugrumpf. Eine Passagierin wurde fast aus dem Fenster gerissen und starb später an ihren Verletzungen. Weitere Menschen wurden leicht verletzt.
Keine direkte Anordnung
Die Behörde NTSB kann Boeing die Maßnahmen nicht direkt vorschreiben. Sie riet jedoch der US-Flugaufsicht FAA, den Flugzeugbauer zu entsprechenden Verbesserungen bei noch zu bauenden Jets zu verpflichten. Betroffenen Fluggesellschaften solle eine Nachrüstung vorgeschrieben werden. Hinweise gingen auch an die europäische Flugaufsicht EASA.
Die Triebwerke des Flugzeugtyps stammen von CFM International, einem Gemeinschaftsunternehmen des US-Konzerns General Electric und des französischen Konzerns Safran. Die Boeing 737 NG ist die Vorgängerin der 737 Max. Vom Flugverbot für die 737 Max, die seit März nach zwei Abstürzen weltweit am Boden bleiben muss, ist sie nicht betroffen. Zuletzt machte jedoch auch die 737 NG Probleme. An mehreren Maschinen wurden Haarrisse entdeckt. (APA/dpa)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.11.2019)