Das Land hat mit der Post vereinbart, dass ausnahmsweise auch am Samstag die Briefkästen geleert werden.
Die steirische Landtagswahl rückt näher - und damit wird die Zeit für all jene, die per Brief votieren möchten, knapper. Denn: Sie haben nur noch bis Samstag in der Früh Zeit für die Entscheidung. Das Land hat mit der Post vereinbart, dass ausnahmsweise auch am Samstag, 23. November, ab 9 Uhr die Briefkästen geleert und die Wahlkarten den Bezirkswahlbehörden zugestellt werden. Damit kommen sie zeitgerecht vor Sonntag 16 Uhr dort an und werden mitgezählt.
Die Landesregierung will mit diesem Service einen Beitrag zur Wahlbeteiligung leisten. Damit können Wahlberechtigte, die sich erst am Freitag bei der Gemeinde eine Wahlkarte besorgen - das ist an diesem Tag noch bis 12 Uhr möglich -, noch den Postweg nützen. Dieser ist übrigens kostenlos, das Porto bezahlt das Land. Spätestens Samstag um 9 Uhr früh muss die Wahlkarte allerdings im Postenkasten liegen, wenn man "klassisch" briefwählen möchte.
Persönlich oder per Bote Versäumt man auch diese Frist, kann man die ausgefüllte und zugeklebte Wahlkarte selbst bei der Bezirkswahlbehörde abgeben oder von einem Boten hinbringen lassen. Oder man gibt sie am Sonntag einer anderen Person in ein Wahllokal im eigenen Bezirk mit. Bei einem Ausflug innerhalb der Landesgrenzen kann man auch in ein eigenes dafür eingerichtetes Wahlkarten-Wahllokal (in jeder Gemeinde muss es mindestens eines geben) gehen.
Da muss man allerdings die Öffnungszeiten beachten; nicht alle Wahllokale haben gleich lang offen. Bis 16 Uhr kann nur in Graz gewählt werden, alle anderen Wahllokale sperren spätestens um 14 Uhr (und ein guter Teil auch schon früher) zu. Auch aufgesperrt wird unterschiedlich: In Graz und anderen Gemeinden kann ab 7 Uhr gewählt werden, in vielen Gemeinden erst ab 8 Uhr. Gestartet wird die Landtagswahl am Sonntag in der Volksschule Mooskirchen (Bezirk Voitsberg): Dieses Wahllokal nimmt schon ab 6.30 Uhr Stimmen entgegen.
Der steirische SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter, Michael Schickhofer, übernahm von seinem Vorgänger, Franz Voves, 2015 ein schweres Erbe: Trotz der Position der SPÖ als stärkste Partei im Mai 2015 wurde er nur Landeshauptmann-Stellvertreter - und in der "Zukunftspartnerschaft" mit der ÖVP von dieser mit vorgezogener Wahl überrascht. Obwohl knapp stärkste Partei, ging der Posten des Landeshauptmannes damals als Gabe von Voves an den Obmann der zweitstärksten Partei, Hermann Schützenhöfer. Dadurch waren sowohl Schickhofer - der von Voves in die Politik geholt worden war - als auch die "Reformpartnerschaft" von 2010 bis 2015 von Beginn an mit einer Hypothek belastet, auch innerhalb der SPÖ. Schickhofer fügte sich letztlich in die Rolle des Juniorpartners und arbeitete erst im Finanzressort, das er im Sommer 2017 abgab. Seither kümmert er sich um die verbliebenen Ressorts, jenes für Regionalentwicklung und um den Katastrophenschutz. Seine öffentlichen Auftritte als Krisenmanager nach den starken Schneefällen im Jänner 2019 in der Obersteiermark führten zu ersten öffentlich spürbaren Dissonanzen mit Schützenhöfer. Schickhofer hatte zu Beginn der Legislaturperiode im Juni 2015 die Parole ausgegeben, mittelfristig sei es das Ziel, "die Landeshauptmann-Verantwortung wieder zu holen". Dem scheint die Sozialdemokratie im Moment nicht sehr nahe zu sein - alle Umfragen konzedieren der SPÖ Verluste, der ÖVP Gewinne. Die von der FPÖ zum Ende des Sommers ventilierten Neuwahl - die ÖVP und später die Grünen nahmen den Ball rasch auf - bezeichnete Schickhofer als "Fremdgehen" der ÖVP mit der FPÖ. APA/INGRID KORNBERGER Der Wahlkampf der SPÖ war auf die Person Schickhofers zugeschnitten. Um sich von der glücklosen Bundespartei abzugrenzen, verkündete Schickhofer Ende September nach dem desaströsen SPÖ-Ergebnis bei der Nationalratswahl, er werde vorerst keine Bundesfunktionen mehr wahrnehmen. Schickhofer ist Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ und auch stellvertretender Bundesparteivorsitzender. Der aus der oststeirischen Industriestadt Weiz gebürtige, aber nun im nahen Anger wohnhafte Schickhofer (geboren am 20. Dezember 1979) hat nach der Matura 1998 ein Jahr lang Zivildienst geleistet und dann in Graz und Wien Betriebswirtschaft, Rechts- und Politikwissenschaften studiert. 1995 heuerte er bei Magna in Weiz an. 2005 wurde er Referent für Gemeinden- und Regionalentwicklung im Büro von Voves. 2010 bis 2013 saß er im Nationalrat, im Jänner 2013 kam er als Nachfolger von Elisabeth Grossmann in die Landesregierung und war für Bildung, Jugend und Familie zuständig. Mit Ehefrau Uli hat er zwei kleine Töchter und einen Buben. Neben dem Joggen fährt er gerne Ski und Rad und schnorchelt im traditionellen Familienurlaub am Campingplatz nahe der kroatischen Küstenstadt Zadar. APA/PETER KOLB Er ist einer der erfahrensten steirischen Politiker: ÖVP-Chef und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Er ergriff auch aufgrund des überregionalen ÖVP-Hochs die Gelegenheit, die steirische Landtagswahl vorzuziehen. Der bei der Wahl 2015 Zweitplatzierte will nun auch offiziell Erster mit seiner Partei werden. Schützenhöfer gelang 2015 - mit tatkräftiger Mithilfe seines Freundes und damaligen SPÖ-Landeshauptmanns Voves, der seiner Partei offenbar wenig zutraute -, was das Wahlergebnis nicht hergegeben hatte: Er wurde Landeschef; nach zehn Jahren war die Steiermark wieder schwarz regiert. Es war wohl eine späte Genugtuung für einen, der den Verlust des Landeshauptmannsessels 2005 miterleben musste und sich dann abstrampelte, um die steirische ÖVP wieder auf Kurs zu bringen. Schützenhöfer konnte nach der - für die ÖVP gelungenen - Gemeinderatswahl im März 2015 auf Aufschwung hoffen. Dennoch blieben er und seine Partei Zweite hinter der SPÖ - wieder knapp wie schon 2010: die SPÖ mit 29,29 Prozent, die ÖVP mit 28,45 Prozent. Schützenhöfer - in der Landesregierung bis dahin zuständig für Personal, Tourismus, Volkskultur und Gemeinden - wurde am 29. Februar 1952 in Edlitz im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre im oststeirischen Kirchbach kam er über die Junge ÖVP in die Politik, 1971 wurde er deren Landessekretär und 1976 Landesobmann. Der weitere Weg von Schützenhöfer ist eng mit dem ÖAAB verbunden: 1978 bis 1981 war er Landessekretär, 1991 wurde er geschäftsführender Obmann und 1995 Landesobmann. Hier erfuhr er nach eigenen Angaben unter anderem auch seinen prägenden Kompass, die katholische Soziallehre. APA/ERWIN SCHERIAU Im Juni 1981 zog Schützenhöfer in den Landtag ein, 1993 wurde er Klubobmann - als Vorgänger von Reinhold Lopatka. 2000 wurde er Landesrat. Er gilt als Konsenspolitiker im Sinne der Sozialpartnerschaft. Sein frühes Eintreten für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften deklarierte liberales Denken. Ein für alle erheiterndes Scherzchen gelingt dem Landeshauptmann und Weinliebhaber immer. Voves lobte in den ersten Jahren der Legislaturperiode 2005-2010 Schützenhöfers "Handschlagqualität", bevor es zum großen Krach über das Budget kam. Erst danach, von 2010 bis 2015, wurde die "Reformpartnerschaft" mit der SPÖ ins Leben gerufen. Die funktionierte aufgrund der entstandenen Freundschaft zwischen Voves und ihm ganz gut - vielleicht zu gut für den Geschmack vieler steirischer Sozialdemokraten. APA/INGRID KORNBERGER Der steirische FPÖ-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 24. November, Mario Kunasek, war im Mai 2015 noch strahlender Sieger gewesen: Mit 26,76 Prozent hatte er ein Traumergebnis erreicht. Freiheitliche Skandale machen es ihm aber diesmal beim Wähler schwerer. Nach Ibiza- und Spesenaffäre auf Bundesebene sowie der Veröffentlichung bedenklicher Liederbuch-Texte setzte Kunasek selbst die Erwartungen für die Landtagswahl herunter: "Um die 20 Prozent wären schön." Kunasek war von Herbst 2017 bis zum Frühsommer 2019 Verteidigungsminister in der türkis-blauen Koalition im Bund gewesen. Seine kurze Amtszeit beurteilt er selbst stets positiv. Dass aus der angestrebten Budgeterhöhung für das Bundesheer nichts wurde, begründete er etwa mit der harten Position des türkisen Koalitionspartners und des ÖVP-Finanzministers. Die Ministerfunktion nutzte Kunasek für diverse öffentlichkeitswirksame Auftritte in der Steiermark - eine Rückkehr rechtzeitig zur Landtagswahl im Mai 2020 war vorgesehen. Durch das Platzen der Koalition von ÖVP und FPÖ kam Kunasek letztlich früher zurück als erwartet - und übernahm die Funktion des Klubchefs im Landtag. Anfang September führte ein FPÖ-Antrag dann überraschend zu einem Ende der steirischen SPÖ-ÖVP-Koalition. Die ÖVP nütze das - und stellte gemeinsam mit FPÖ und Grünen einen Neuwahlantrag. APA/PETER KOLB Das Wahlziel für die vorverlegte Landtagswahl hatte Kunasek seit der Ibiza-Causa stets mit um die 20 Prozent beziffert. Diese Ansage behielt er auch nach dem Aufpoppen der "steirischen Liederbuch-Affäre" bei. Dabei rang die FPÖ um die Form der Distanzierung vom Inhalt des Buches, ohne sich freilich von dem Abgeordneten Wolfgang Zanger - in dessen Besitz das Buch steht - zu distanzieren. Kunasek will trotz Gegenwinds eine "Position der Stärke" erreichen. In seiner Freizeit widmet sich der gelernte Kfz-Techniker und spätere Stabswachtmeister beim Bundesheer (geborene 29. Juni 1976 in Graz) der Familie und den Freunden. Seine Freundin Sabrina hat er 2018 in der Südsteiermark geheiratet. Sein Trauzeuge ist sein persönlicher Freund und nunmehrige geschäftsführende Klubobmann im Landtag, Stefan Hemann. Dieser hatte den Klubchefposten für Kunsasek geräumt. Bei der Landtagswahl wählt Kunasek noch in seinem früheren Wohnort Gössendorf südlich von Graz. Er ist erst knapp nach dem entsprechenden Wählerverzeichnis-Stichtag nach Graz übersiedelt. APA/ERWIN SCHERIAU Sie soll es für die steirischen Grünen richten - die Spitzenkandidatin, Plastikvermeiderin und Physiotherapeutin Sandra Krautwaschl. Die Zeit und die Rahmenbedingungen scheinen günstig, dass die 48-jährige Grüne - die zu Wochenbeginn Geburtstag hatte - ihre Partei zu neuer Landtagsstärke führen könnte. Die grünen Kernthemen Umwelt und Klimawandel sind eine Konstante in den aktuellen Debatten. Auf Bundesebene verhandeln Türkis und Grün, in Vorarlberg steht die schwarz-grüne Landesregierung. Gute Vorzeichen für Krautwaschl, die im Frühjahr als Spitzenkandidatin vorgestellt worden war. Krautwaschl (geboren 4. November 1971) ist ausgebildete Physiotherapeutin und arbeitet seit über 20 Jahren in dem Bereich in Graz und Umgebung. Sie ist für die Grünen seit 2010 im Gemeinderat von Eisbach (ab 2015 mit Gratwein-Straßengel fusioniert, Anm.) und im Landtagsklub unter anderem für die Bereiche Umwelt, Soziales und Gesundheit zuständig. Als Buchautorin hat sie sich einen Namen gemacht: Ein Experiment des einmonatigen Plastikverzichts in ihrer fünfköpfigen Familie dauert bis heute an - eine weitgehend "plastikfreie Zone". Krautwaschl zog 2015 als Spitzenkandidatin für den Wahlkreis Graz und Umgebung über das erreichte Direktmandat in den Landtag ein. Sie wurde als Mitglied der dreiköpfigen grünen Fraktion am 16. Juni 2015 angelobt. Im Jänner 2019 wurde bekannt, dass sie anstelle von Lambert Schönleitner, dem Klubchef, Spitzenkandidatin wird. Wenn die Landtagswahl gut für die Grünen ausgehe, würde sie gerne Klubobfrau werden: "Das möchte ich, aber das Erstreben von Posten war nie in meinem Fokus", sagte sie im Sommer. Sie habe ja auch ihren "geliebten Beruf" als Physiotherapeutin nie ganz aufgegeben. APA/ERWIN SCHERIAU Ziel der Spitzenkandidatin ist die Zweistelligkeit - also über zehn Prozent. Bei der EU- und bei der Nationalratswahl gelang den Grünen heuer ein kräftiges Plus. Bei den Steiermark-Wahlen blieben sie allerdings meist unter den Erwartungen. Bei der Landtagswahl 2015 holten sie mit 6,68 Prozent ein vergleichsweise bescheidenes Ergebnis. Trotz Wahlkampfstress wird Krautwaschl im Jänner 2020 ein neues Buch herausbringen - "Verschwendungsfreie Zone", ein Nachdenken über Ressourcen, weniger Verbrauch und Nachhaltigkeit. Krautwaschl, in Graz geboren und im oststeirischen Gleisdorf aufgewachsen - wo auch eine frühere steirische Grünen-Klubchefin, Ingrid Lechner-Sonneck - herkommt, ist mit dem Sonderschullehrer und Elektroingenieur Peter Rabensteiner verheiratet. Er tritt schon mal bei einer grünen Veranstaltung in die Pedale, um am Fahrrad den Strom über eine selbst gebaute Anlage für die Mikrofon-Verstärker zu liefern. Sie selbst ist in ihrem Heimatort Eisbach Feuerwehrfrau - allerdings nicht im Löscheinsatz, sondern bei der Musikkapelle. (c) APA/ERWIN SCHERIAU (ERWIN SCHERIAU) Ernest Kaltenegger war einmal - die steirischen KPÖ-Frontfrauen sind die Aushängeschilder ihrer Bewegung. Neben der Grazer Stadträtin Elke Kahr ist dies die gebürtige Obersteirerin Claudia Klimt-Weithaler (48). Die Chefin der zweiköpfigen Landtagsfraktion der KPÖ hat bei jeder ihrer nun schon vier Landtagswahlen ein Déjà-vu bezüglich Zittern um den Verbleib in der Landstube; seit 2010 ist sie Klubobfrau. Ausgegangen ist es sich aber noch jedes Mal - und ohne die Kommunisten und speziell Klimt-Weithaler würde im steirischen Landtag tatsächlich ein wesentlicher Oppositionsgeist fehlen. Die Klubchefin ist im steirischen Landtag bei politischen Gegnern anerkannt: Im Sozialbereich ausgesprochen fachlich versiert, klar im Ausdruck und keine Freundin des persönlichen Untergriffs. Die ausgebildete Kindergartenpädagogin gilt als Spezialistin in Sozialfragen, nach drei Perioden im Landtag hat sie sich ein geschärftes politisches Profil erarbeitet. Geboren wurde Klimt-Weithaler 1971 in der obersteirischen Industriestadt Fohnsdorf. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule und der Ausbildung zur Kindergartenpädagogin übersiedelte sie nach Graz, in den Arbeiterbezirk Liebenau. Dort begann sie ein Pädagogikstudium parallel zu Anstellungen in unterschiedlichen Kinder- und Jugendorganisationen sowie in Frauenprojekten. Der KPÖ trat sie erst im März 2000 bei, in der Anfangszeit der ersten ÖVP-FPÖ-Koalitionsregierung. "CKW" hört man an, dass sie ihren Lebensweg lange außerhalb von Parteistrukturen machte: Sie bedient sich weder im Landtag noch im persönlichen Gespräch des häufigen "Politikersprechs". Die Mutter zweier Töchter - 13 und 17 Jahre alt - lebt in Graz. Als Alleinerzieherin weiß sie, wo ihrer potenziellen Wählerklientel der Schuh drückt - unter anderem bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 2003 baute sie eine Kinderkrippe mit dem Schwerpunkt "geschlechtssensible Pädagogik" auf, bis Februar 2010 war sie dort Geschäftsführerin. Seit Herbst 2005 ist sie Landtagsabgeordnete der KPÖ mit den Schwerpunkten Soziales und Bildung, ab 1. März 2010 übernahm sie von Kaltenegger den Klubvorsitz. Im Landtagswahlkampf 2010 gelang es ihr und ihren Mitstreitern, trotz dem Verlust von zwei Mandaten die einzige KPÖ-Vertretung in einem österreichischen Landtag zu halten. Dass der Pflegeregress im Frühsommer 2014 zurückgenommen wurde, darf sich die Kommunistin zu einem Gutteil auf ihre rote Fahne schreiben. In der nun vorzeitig beendeten Legislaturperiode blieb sie zusammen mit dem zweiten KPÖ-Mandatar, dem bisweilen polternden Werner Murgg, den sozialen Anliegen treu: Erreicht wurden Verbesserungen bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder beim lange umstrittenen Thema Wohnunterstützung. Ein Schwerpunkt war der Kampf zum Erhalt der drei Spitäler als solche im obersteirischen Bezirk Liezen, gekrönt von einem Erfolg bei der mit FPÖ und Grünen initiierten Volksbefragung im Bezirk. Neben ihrer Leidenschaft, dem Diskutieren über jedwedes Thema - Klimt-Weithaler gibt Politiker-untypisch offen zu, wenn sie etwas nicht weiß und keine Antwort parat hat - liest sie sehr gerne. Wenn nicht gerade Wahlkampf ist. APA/KARIN ZEHETLEITNER Nikolaus "Niko" Swatek ist der jüngste Spitzenkandidat bei der Steiermark-Wahl am 24. November und will mit Neos erstmals in den steirischen Landtag einziehen. Der Grazer Gemeinderat ist seit 2017 im Stadtparlament und trumpft mit seiner Jugend. Bei den Neos stieg der 28-Jährige nach der Eroberung des Gemeinderates zum Landessprecher auf, profiliert hat er sich in der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). Swatek erbte die Funktion des Landessprechers von Uwe Trummer, der 2015 den Einzug in den Landtag verpasste und nun Gemeinderat in Feldbach ist. Der junge Grazer dagegen hat im zweiten Anlauf gute Chancen. Swatek wurde am 5. Jänner 1991 in Graz geboren und besuchte ein Bundesoberstufenrealgymnasium. Nach dem Grundwehrdienst begann er 2010 das Studium der technischen Physik an der Technischen Universität von Graz. Nach seinem Bachelor-Abschluss beendete er - wegen der Politik-Karriere - sein Studentendasein. Swatek arbeitete auch in einem technischen Büro als Programmierer. Politisch war er ab 2011 bei der ÖH aktiv. 2015 erreichte er als bundesweiter Spitzenkandidat der Junos-Studierenden bei den ÖH-Wahlen 11,18 Prozent der Stimmen. Im Februar 2017 eroberte Swatek für die Pinken den Grazer Gemeinderat, dort setzte er sich seither für sein Steckenpferd Bildung sowie Transparenz ein. So forderte er eine Transparenzdatenbank, in der die Stadt Graz die Zusammenarbeit mit externen Beratern und Agenturen offenlegt. Er sitzt außerdem im Kontrollausschuss. Für den Landtag wünscht er sich ebenfalls Transparenz - etwa bei den Parteifinanzen. Um den Neos-Landessprecher selber gab es bisher noch keinen Wirbel. Geht es nach seiner Partei-Chefin in Wien, Beate Meinl-Reisinger, hat er zumindest eine ähnliche Frisur wie ein anderer Steirer, der schon häufiger aufgefallen ist: "Du schaust aus wie der Andreas Gabalier", meinte sie über Swatek beim Wahlkampfauftakt Anfang November. APA/ERWIN SCHERIAU Wer in der Steiermark zur Wahl steht (APA)
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