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Margarethe Schütte-Lihotzky: Architektur-Ikone in neuem Licht

Schütte-Lihotzky in jungen Jahren.
Schütte-Lihotzky in jungen Jahren.Schütte-Lihotzky-Archiv
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Zum 20. Todestag widmen sich zwei Biografien Leben und Werk der österreichischen Architektin und Widerstandskämpferin Schütte-Lihotzky.

Bekannt wurde die Wienerin Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) vor allem als Erfinderin der Frankfurter Küche (1926), der heute auch im neuen Bauhaus-Museum in Weimar viel Raum gewidmet ist.
Für ihr Leben eine wichtige, aber doch Anekdote, wie die beiden in Kürze erscheindenden Publikationen „Margarete Schütte-Lihotzky. Architektur. Politik. Geschlecht. Neue Perspektiven auf Leben und Werk“ (von Marcel Bois, und Bernadette Reinhold, Edition Angewandte) sowie „Margarete Schütte-Lihotzky: Architektin, Widerstandskämpferin, Aktivistin“ von Mona Horncastle im Molden-Verlag, zeigen.

Mona Horncastle stellt ihr Werk am 29. Jänner in der Tahlia-Buchhandlung Mariahilfer Straße in Wien vor.
Mona Horncastle stellt ihr Werk am 29. Jänner in der Tahlia-Buchhandlung Mariahilfer Straße in Wien vor.Molden Verlag

„Zeit ihres langen Lebens war sie oft die Erste: die erste weibliche Architekturstudentin in Österreich und die erste Frau, die in diesem Beruf arbeitete und erfolgreich war“, schreibt etwa die Kulturwissenschaftlerin Horncastle. Sie gilt ebenso als Pionierin der sozialen Architektur, war Aktivistin der Frauenbewegung und eine Heldin des Widerstands gegen die Nazi-Diktatur.
Aus Opposition zu Adolf Hitler wurde sie Kommunistin und engagierte sich im Widerstand. In Wien verhaftet und verurteilt, entging sie nur knapp der Hinrichtung. Da sie während des Kalten Krieges in Österreich kaum Bauaufträge bekam, arbeitete sie in Ostberlin, China und Kuba.

Marcel Bois und Bernadette Reinhold forschten ebenfalls nach - auf dem Feld der Kunst- und Zeitgeschichte, der Pädagogik und Gender Studies - und differenzieren in diesem Buch das Bild der Architektin, deren Nachlass sich an der Universität für angewandte Kunst Wien befindet.

Beleuchtet werden dabei nicht nur ihr reiches architektonisches Oeuvre, ihre transnationalen Erfahrungen und beruflichen Netzwerke und ihr  Werdegang als Kommunistin, sondern auch ihre aktuelle Rezeption.

Auf einen Blick

Marcel Bois, Bernadette Reinhold (Herausgeber): „Margarete Schütte-Lihotzky. Architektur. Politik. Geschlecht. Neue Perspektiven auf Leben und Werk“.
Mit Beiträgen von Gerald Bast, Monika Platzer, Karin Schneider und vielen anderen, 360 Seiten, Edition Angewandte im Birkhauser Verlag, 39,95 Euro. Präsentation am 25. November um 18 Uhr in Wien an der Universität für Angewandte Kunst, www.dieangewandte.at

Mona Horncastle: „Margarete Schütte-Lihotzky
Architektin – Widerstandskämpferin – Aktivistin“, 304 Seiten Hardcover, Molden Verlag, 28 Euro.
Mona Horncastle stellt ihr Buch am 29. Jänner in der Buchhandlung Thalia in der Wiener Mariahilfer Straße vor www.styriabooks.at

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