Standort

Niederösterreich als Unternehmerland

(C) Umdasch
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Das Land präsentierte jüngst seine neue Wirtschaftsstrategie. Die Arbeitsschwerpunkte sind Innovation, Internationalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Niederösterreich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich entwickelt. Wir sind heute nicht nur Agrar- und Industrieland, sondern zusätzlich auch Technologie- und Forschungsland und auf dem Weg zum Digitalisierungsland“, sagt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). In Zukunft wolle sich das Land „noch stärker als optimalen Standort für innovative Unternehmen positionieren, damit der erfolgreiche Weg weitergeht“. Zu diesen innovativen Betrieben gehört das mittelständige Unternehmen Securikett mit der Entwicklung von Siegel- und Sicherheitsetiketten. Die Produkte dienen dazu, Produktbetrug zu vermeiden. Ohne solche Etiketten ließe sich der Code auf der Verpackung, mit dem man ein Originalprodukt identifiziert, auf ein gefälschtes Produkt übertragen. Im Juni wurde das Unternehmen für seine Leistung – die beste Sicherheitsetikette von 285 Produkten aus 45 Ländern – mit dem Finat-Preis ausgezeichnet, der als wichtigster Label-Preis in Europa gilt.

Auch große niederösterreichische Unternehmen sind über die Bundesgrenzen hinaus bekannt, wie Doka (Schalungstechnik) und ZKW (Lichtsysteme). „Wir wollen die Internationalität und die Standortattraktivität weiter erhöhen, Niederösterreich als innovativen Wirtschaftsstandort weiter ausbauen und nachhaltiges Unternehmenswachstum garantieren“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Kleine und mittlere Unternehmen, die eine „wesentliche Säule der niederösterreichischen Wirtschaftskraft“ darstellen, stünden dabei im Fokus und würden in Zukunft bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle stärker unterstützt.

In den kommenden fünf Jahren setzt das Land weiters auf den Ausbau etablierter Wirtschaftsparks wie der Technopole in Tulln, Krems, Wieselburg und Wiener Neustadt. Zwei zusätzliche Wirtschaftsparks sollen entlang der niederösterreichischen Verkehrsachsen entstehen, im Wald- und im Weinviertel sind im Sinn der Dezentralisierung als Pilotprojekt ebenfalls ein bis zwei neue Hubs geplant.

Big Data und neue Geschäftsmodelle stehen im Fokus der niederösterreichischen Digitalisierung. Daraus sollen viele Chancen entstehen, für Arbeitsplätze zum Beispiel, denn der Fachkräftemangel macht auch vor Niederösterreich nicht Halt.

Breitbandausbau forcieren

Zudem will man den Breitbandausbau forcieren. Das Zentrum der geplanten Maßnahmen im Digitalisierungsbereich bilden aber der Auf- und Ausbau des Hauses der Digitalisierung. Im Web gibt es das Haus bereits unter www.virtuelleshaus.at, das physische Bauwerk soll bis 2022 in Tulln fertiggestellt werden. Wesentlich geht es dabei um Bewusstseinsbildung, Kompetenzaufbau, digitale Innovation und die Entwicklung von Geschäftsmodellen. Technisch Interessierte können hier herausfinden, welche Ausbildung für sie infrage käme, und Unternehmer können bei der Suche nach Projektpartnern fündig werden. Zu den technologischen Schwerpunkten zählen 3-D-Druck, IT-Sicherheit und Blockchain. Laut Mikl-Leitner sind Automatisierung und Digitalisierung „das Gebot der Stunde“. Unternehmen, die darauf setzen, blieben wettbewerbsfähig, würden Umsätze steigern und Arbeitsplätze erhalten, ja sogar neue schaffen.

Dass Wirtschaft und Nachhaltigkeit einander nicht ausschließen, ist mittlerweile bekannt. Niederösterreich will darum die Fortschritte im nachhaltigen Wirtschaftswachstum fördern, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2019)


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