Art Week

Europa auf dem Dachboden

Familie und Geschichte: Benjamin Heisenberg leuchtet im neuen Projektraum der Galerie Ebensperger Rhomberg Vergangenheit aus.
Familie und Geschichte: Benjamin Heisenberg leuchtet im neuen Projektraum der Galerie Ebensperger Rhomberg Vergangenheit aus.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Künstler und Regisseur Benjamin Heisenberg untersucht die Geschichte anhand von Familienfundstücken. Zu sehen: „Neulich in Hernals“.

Er nennt sie die zwölf Geschworenen oder auf Englisch: Twelve Angry Men. Wie kleine Männchen sitzen die Lupen am Rand der Kisten und beäugen im Licht von Scheinwerfern den Inhalt. Für Benjamin Heisenberg stehen sie für zwölf Persönlichkeitsanteile seiner selbst, „die sich hier durchwühlen“.

Gefunden hat der deutsche Autor und Regisseur die Kisten auf dem Dachboden seiner Großmutter. Nach hundert Jahren habe man den einfach einmal ausräumen müssen, erzählt er. Das Erste, was er fand, waren Briefe. Geschrieben vom 18. bis hinein ins 19. Jahrhundert – und überwuchert von einem Wespennest. „Im Grunde ein Kunstwerk an sich“, findet er. „Das Interessante ist ja, dass diese Wespen auch quasi wieder Papier produzieren; so wurden die Briefe umgeformt in eine neue Form von Erinnerungsstück.“ Für Heisenberg ein „Ausdruck von bildgewordener Zeit“, den er unbedingt ausstellen wollte, als ein „fantastisches Readymade“.

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