Kampf gegen Regierung und Korruption. In vielen irakischen Städten, wie hier in Najaf, gehen Demonstranten auf die Straße.
Irak

„Unsere Revolution geht weiter“

Trotz des massiven Vorgehens der Sicherheitskräfte wollen die Demonstranten im Irak nicht aufgeben. „Wir bleiben, bis die Regierung weg ist“, erzählt einer von ihnen der „Presse“.

Wien/Bagdad. Yussef denkt nicht daran aufzuhören. „Unsere Revolution geht weiter“, bekräftigt der 22-jährige Iraker im Telefongespräch mit der „Presse“. Doch er weiß, wie gefährlich sein Aktivismus ist: „Eine Tränengasgranate hat meine Hand getroffen und schwer verletzt“, berichtet er. Sein Freund hat einen noch höheren Preis bezahlt: „Er ist neben mir gestorben, als ihn eine Tränengasgranate an der Brust erwischt hat.“

Yussef gehört zu den Tausenden Demonstranten, die seit Wochen am Tahrir-Platz in Iraks Hauptstadt Bagdad protestieren. Seinen vollen Namen will er nicht veröffentlicht wissen – aus Angst vor Repressalien. Eigentlich hat er studiert. Doch es sei schwierig, ordentliche Arbeit zu finden, sagt er. Deshalb schlägt er sich als Fahrer eines dreirädrigen Taxis durch.

„Wir haben hier keine Zukunft“

Keine Jobs, dafür Korruption und Vetternwirtschaft bei den Regierenden sowie der wachsende Einfluss des Nachbarlands Iran: Das sind nur einige der Probleme, die die Menschen in zahlreichen irakischen Städten auf die Straße treiben. „So kann das nicht weitergehen. Wir haben hier keine Zukunft“, klagt Yussef.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Mahdi auf einem Archivbild
Proteste

Irak: Ministerpräsident Mahdi will Rücktritt einreichen

Nach Kritik von Großayatollah al-Sistani am Umgang der Regierung mit den Protesten will Regierungschef Mahdi dem Parlament seinen Rücktritt vorschlagen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.