Interview

Wiens FPÖ-Chef: „Die Veranlagung in Gold bleibt“

Symbolbild: Goldbarren
Symbolbild: GoldbarrenDie Presse
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Dominik Nepp wird die Goldbarren nicht in Euro tauschen.

Die Presse: Ist es in der FPÖ üblich, Goldbarren zu bunkern?

Dominik Nepp: Man muss die Genesis verstehen. Im Jahr 2008 gab es die Wirtschaftskrise mit Bankenpleiten – da wurden Banken zugesperrt. Deshalb wurde damals beschlossen, Parteivermögen wertsichernd und krisensicher in Gold zu veranlagen. Das alles ist auch ordnungsgemäß verbucht worden. Das Gold wurde dazu bei einem österreichischen Bankinstitut gekauft, dafür gibt es eine notarielle Beglaubigung. Ich verstehe nicht, wo hier ein Skandal sein soll.

Die Wirtschaftskrise ist seit zehn Jahren vorbei. Warum haben Sie das Gold nicht längst wieder in Euro umgewandelt?

Wir haben eine Niedrigzinspolitik. Wenn wir Geld auf der Bank haben, müssen wir als gewerbliches Unternehmen Negativzinsen zahlen. Deshalb werden wir das Gold nicht in Euro zurücktauschen – die Veranlagung in Gold bleibt weiterhin bestehen. Außerdem steht die Wiener FPÖ damit auf finanziell stabilen Beinen.

Das ist also ein Notgroschen in Form von Goldbarren?

Richtig.

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