Pensionsausgaben

Run auf die neue Hacklerpension

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ThemenbildReuters (Ralph Orlowsk)
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Die von SPÖ und FPÖ beschlossene Neuauflage der Hacklerregelung stößt auf enormes Interesse. In kaum einem Land werde die Frühpension „so exzessiv genutzt“, kritisiert Pensionsexperte Marin.

Wien. Es war ein Tag, der uns noch länger beschäftigen wird – zumindest finanziell: Am 19. September haben SPÖ, FPÖ und Liste Jetzt eine Neuauflage der Hacklerregelung beschlossen. Wer 45 Arbeitsjahre hat, darf künftig wieder ohne Abschläge mit 62 Jahren in Pension gehen. Laut SPÖ sollen davon rund 6900 Männer im Jahr profitieren. Frauen profitieren von dem Pensionszuckerl vorerst nicht, da für sie noch das gesetzliche Antrittsalter von 60 Jahren gilt.

Bei den Begünstigten kommt das neue Gesetz jedenfalls gut an. In der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) häufen sich die Anfragen künftiger Pensionisten. 1400 haben sogenannte Vergleichsberechnungen anstellen lassen. Für sie überprüft die PVA, ob sie mit der neuen Regelung besser aussteigen als im geplanten Szenario. Die PVA geht davon aus, dass das bei dem Großteil der 1400 Fälle so sein wird. „Kurz nach dem Nationalratsbeschluss kamen sehr, sehr viele Anfragen“, sagt PVA-Obmann Manfred Anderle zur „Presse“. Viele davon hätten sich durch Aufklärung erledigt, weil die Voraussetzungen nicht gegeben waren. Der Präsenzdienst etwa wird in der neuen Regelung nicht für den Abschlag angerechnet.

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Die Hacklerregelung war immer wieder kritisiert worden, weil sie eben nicht nur von Schwerarbeitern, sondern vor allem von Beamten und Angestellten genutzt worden ist.
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