Im Verkehrsministerium des blauen Übergangsministers Andreas Reichhardt werden offenbar noch rasch loyale Weggefährten mit feinen Jobs versorgt.
Die Sache muss FPÖ-Chef Norbert Hofer eine schlaflose Nacht bereitet haben. Am Mittwoch um fünf Uhr morgens ging jedenfalls eine ziemlich lange, eng beschriebene Presseaussendung Hofers an die Redaktionen des Landes. Sie befasste sich mit dem Thema Postenschacher. Besser gesagt: mit dem Nicht-Postenschacher. Denn Hofer stellte klar: In seiner Zeit als FPÖ-Verkehrsminister seien Postenbesetzungen „ausschließlich nach fachlichen Kriterien“ erfolgt. Wollen wir's hoffen. Aber Hofer weiß natürlich: Dank der Turbulenzen und strafrechtlichen Ermittlungen rund um die Bestellung von FPÖ-Bezirksrat Peter Sidlo zum Casinos-Finanzvorstand ist die Bevölkerung einigermaßen irritiert. Da heißt es, vorsichtig sein. Ob das sein Nachfolger im Ministerium, Andreas Reichhardt, auch weiß? Im interimistisch geführten Verkehrsministerium bahnt sich jedenfalls eine recht seltsame Rochade an. Hurtig, hurtig – bevor das Ministerium in politisch andere Hände fällt.
Dort ist es jedenfalls längst Tagesgespräch: Andreas Weber, Mitglied des pflichtschlagenden Corps „Schacht Leoben“, soll die Karriereleiter emporklettern. Er soll für die kommenden fünf Jahre Leiter der ministeriellen Gruppe „Innovation“ werden. Nicht schlecht für jemanden, der erst im vergangenen Jahr Kabinettsmitarbeiter des damaligen Ministers Norbert Hofer war: Gruppenleiter kommen in der Hierarchie eines Ministeriums gleich nach den Sektionschefs – sie sind Leiter von Mini-Sektionen, wenn man so will. Und der Aufgabenbereich der Gruppe „Innovation“ ist auch durchaus interessant: Da geht es um Forschungs- und Technologieförderung, da geht es um Energie- und Umwelttechnologien, da geht es um Mobilitäts- und Verkehrstechnologien.