Italien

Der tiefe Fall der italienischen Fünf Sterne

Gute Miene zum bösen Spiel: Luigi Di Maio.
Gute Miene zum bösen Spiel: Luigi Di Maio. (c) REUTERS (Ciro De Luca)
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Die „Grillini“-Basis stimmt in einem Online-Votum gegen ihren Chef, Luigi Di Maio, und stürzt die zunehmend unpopuläre Bewegung noch weiter ins Chaos. Wirkt sich das Fünf-Sterne-Debakel nun auf die Regierung in Rom aus?

Rom/ Wien. Die Fünf-Sterne-Bewegung stürzt ins Chaos – und droht die gesamte italienische Regierung mit in den Abgrund zu ziehen. Bei einem Votum auf der Onlineplattform Rousseau stimmten 70,6 Prozent der Fünf-Sterne-Mitglieder gegen einen Beschluss von Parteichef Luigi Di Maio: Zum ersten Mal in der jungen Geschichte des „Movimento“ rebellierte die Basis so offen gegen ihre Führung.

Außenminister Di Maio hatte aufgrund rasant sinkender Umfragewerte und interner Streitereien eine „Wahlpause“ bis März angeordnet, sozusagen als Reflexionsphase in der Krise. Ist doch die Bewegung tief gespalten zwischen „Fundis“ und „Realos“, „Rechten“ und „Linken“ sowie zahlreichen regionalen Strömungen. Das eigentliche Ziel dieser Pause war jedoch, Regionalwahlen Ende Jänner zu vermeiden. Der Urnengang in der mittelitalienischen Emilia Romagna und dem südlichen Kalabrien ist ein zentraler Stimmungstest für das seit September regierende – und bereits heftig kriselnde – Bündnis zwischen Linksdemokraten und Fünf-Sterne-Bewegung.

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