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Verschwiegen, gesichtslos

Thomas Rieglerbeschreibt Geschichte und Gegenwart der heimischen Geheimdienste.

Für einen Nachrichtendienst ist es in der Regel ein Fiasko, wenn er in die Schlagzeilen gerät. So gesehen erlebt das Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) gerade das ultimative Fiasko. Seit Monaten beherrscht es die Top-Nachrichten der heimischen Medien, die ausländischen Partner kommen aus dem Kopfschütteln angesichts von an die Öffentlichkeit gespielten Interna, dubiosen Hausdurchsuchungen, parlamentarischen Untersuchungsausschüssen gar nicht mehr heraus.

Thomas Riegler ist einer der besten akademischen Kenner der österreichischen Sicherheitspolitik. In einem sorgfältig recherchierten und flüssig geschriebenen Buch leuchtet er jetzt „Österreichs geheime Dienste“ aus. Eines macht er dabei gleich von Anfang an klar: Österreichs Dienste – die im Verteidigungsministerium angesiedelten Heeresnachrichtenamt (HNaA) und Heeresabwehramt (AbwA) sowie das zum Innenministerium ressortierende BVT – sind „ausgesprochen verschwiegene und gesichtslose Apparate“, deren „Mangel an Transparenz im internationalen Vergleich außergewöhnlich“ sei.

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