Strafverfahren

Wie Seisenbacher vor Gericht kämpft

Rückblende in das Jahr 1988: Peter Seisenbacher gewinnt die Judo-Goldmedaille in Seoul.
Rückblende in das Jahr 1988: Peter Seisenbacher gewinnt die Judo-Goldmedaille in Seoul. (c) Robert Jäger / APA-Archiv / pic (Robert Jäger)
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Der zweifache Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher steht ab heute wegen Kindesmissbrauchs vor dem Richter. Den Termin vor drei Jahren hatte er durch Flucht vereitelt.

Wien/Kiew. Im Vorfeld des heute, Montag, beginnenden Prozesses ist das Publikumsinteresse so groß, dass das Wiener Landesgericht für Strafsachen Platzkarten verteilt. 60 Zuschauer werden in den Großen Schwurgerichtssaal dürfen, um die Verhandlung gegen den zweifachen Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher (59) zu sehen. Diesem wird vorgeworfen, zwei minderjährige Mädchen sexuell missbraucht zu haben.

1 Welche Vorwürfe werden konkret vom Staatsanwalt erhoben?

Zum ersten Opfer wurde laut Anklage ein neunjähriges Mädchen. Diesem soll sich Seisenbacher ab 1997 unsittlich genähert haben, im Rahmen des Trainings in einem Wiener Judoklub. Als die Unmündige elf Jahre alt war, soll ihr Lehrmeister so weit gegangen sein, dass es die Staatsanwaltschaft nunmehr als schweren sexuellen Missbrauch einstuft. Bei einer 13-Jährigen soll es 2004 ebenfalls zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Und: Seisenbacher soll 2011 eine 16-Jährige bedrängt haben. Vorwurf: versuchter Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses.

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