Voves hat den Weg freigemacht: Schützenhöfer konnte den Landeshauptmannbonus nützen, Schickhofer nicht aus dem Schatten seines Vorgängers treten. Kunasek profitiert ein wenig vom Ministeramt.
Graz. Am Nachmittag des 31. Mai 2015 schien es, als könnte die FPÖ Erster werden. Am Ende des Tages, wie es so schön heißt, war dann doch die SPÖ vorn. Knapp vor der ÖVP, knapp vor der FPÖ. Doch der ÖVP, allen voran Hermann Schützenhöfer und Reinhold Lopatka, gelang es dann, das schwarz-blaue Schreckgespenst herbeizurufen, sodass Franz Voves den Landeshauptmann seinem „Reformpartner“ Schützenhöfer überließ, damit die SPÖ in der Koalition bleibt. Der eigentliche Seniorpartner wurde nun Juniorpartner.
Schützenhöfer nützte in der Folge den Landeshauptmannbonus. Michael Schickhofer hingegen, der politische Ziehsohn von Franz Voves, konnte nicht aus dem Schatten seines Vorgängers treten. Nun kündigte Schützenhöfer auch noch die Partnerschaft mit der SPÖ auf und stimmte dem Neuwahlantrag der FPÖ zu. Deswegen wählt die Steiermark vorzeitig am morgigen Sonntag.
In allen Umfragen liegt die ÖVP deutlich vor der SPÖ. Es wird also Hermann Schützenhöfers erster Wahlsieg werden. 2010 und 2015 hatte er gegenüber Franz Voves das Nachsehen gehabt. 2005 hatte Voves die Vorherrschaft der ÖVP in der Steiermark (vorläufig) beendet.