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Wassili Golowanow: Reise zum Planeten Mensch

Der russische Schriftsteller und Journalist erkundete jahrelang die Regionen um das Kaspische Meer. Herausgekommen ist ein kolossales Kompendium des Wissens von einer Weltgegend, die längst wieder in den Mittelpunkt der Interessen gerückt ist.

Das Kaspische Meer ist fern. Fern von uns, auch wenn es mit seinen russischen Küsten noch zu Europa zählt, und fern selbst aus der Perspektive Russlands, das die einstige Sowjetrepublik Aserbaidschan 1991 in die Unabhängigkeit entließ und das die nördlich davon gelegene Teilrepublik Dagestan bis heute nur mit Mühe unter Kontrolle hält. Das große, ferne Kaspische Meer mit der Region ringsum bleibt eine Terra incognita. Kaum möglich, selbst für einen ausdauernden Reisenden wie Wassili Golowanow, das eurasische Binnenmeer mit seinen 7000 Kilometer Küstenlänge komplett zu umrunden. Zugänglich sind zwar Astrachan und die Wolgamündung, eher problemlos ist auch ein Besuch in Aserbaidschan, aber schon Dagestan ist unsicheres Gelände. Gegenüber auf der Ostseite liegt Kasachstan mit wenig mehr als Steppe, südlich davon lässt das super-autokratisch regierte Turkmenistan individuelles Reisen ohnehin nicht zu. Und bestimmt käme man als Reisender nicht ungehindert von einem Anrainerland ins nächste, also etwa von Turkmenistan in den Iran und damit an die Südküste des Kaspischen Meeres.

In den Bergen Dagestans

Golowanow, der russische Journalist, Intellektuelle, Abenteurer, Sinn- und Seelensucher, hat sich wohl oder übel für eine Reihe von Reisen entschieden. Über Jahre hinweg hat er die Region um das Kaspische Meer immer wieder besucht, war in Aserbaidschan, sodann an der Küste und in den Bergen Dagestans, später in der Unwegsamkeit von Kasachstan und schließlich – seine beglückendste Erfahrung – im Iran.

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