Telemedizin

Die Digitalisierung des Patienten

Telemedizin bringt betagten und chronisch kranken Menschen besondere Vorteile.
Telemedizin bringt betagten und chronisch kranken Menschen besondere Vorteile.(c) Burger / Phanie / picturedesk.com
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Die Telemedizin verändert das Leben von Ärzten und Patienten massiv. In Österreich wird versucht, die digitale Revolution zu nutzen, etwa um Patienten Wege und Wartezeiten zu ersparen. Dabei geht es auch um Datenschutz.

Die digitale Revolution durchdringt alle Bereiche unseres Lebens. Die Medizin ist davon besonders betroffen. In Österreich wird versucht, diese digitale Revolution zu nutzen – etwa um Patienten mühsame Wege zu Fachärzten und Wartezeiten zu ersparen; und nebenbei Behandlungen effizienter und medizinisch sicherer zu machen.

Einen Blick in die Zukunft gewährt Dietmar Bayer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Telemedizin und E-Health sowie Referent für Telemedizin und medizinische Informatik in der Österreichischen Ärztekammer. „Gerade für chronisch Kranke und betagte Menschen zeichnen sich Stützsysteme ab, die den Alltag erleichtern“, meint Bayer. Für betagte Patienten würde künftig der mühsame Weg zum Arzt oft entfallen, z. B. könnten Diabetiker sich ein Gerät implantieren lassen, das den Blutzuckerspiegel regelmäßig via Smartphone an einen Arzt sendet. Der wertet die Daten aus und weist den Patienten an, wann und wie viel Insulin er spritzen muss. „Auch Patienten mit Herzbeschwerden und COPD (Raucherlunge, Anm.) eignen sich gut für die Telemedizin“, sagt Bayer: „Weil es standardisierte Messmethoden gibt.“

Was damit gemeint ist? Beispielsweise tritt über einer gewissen Grenze bei Herzinsuffizienz eine Gewichtszunahme auf – weil mehr Wasser im Körper eingelagert wird. Hier reiche es, regelmäßig zu Hause auf eine Telemedizin-Waage zu steigen. Die Daten würden dann verschlüsselt an ein Zentrum gesandt und dort sehe man, ob es akute Probleme gebe: „Der Patient muss also nicht immer gleich zum Arzt“, betont Bayer. Bei Patienten mit Herzschrittmacher „werden die Daten jetzt schon ausgelesen und an den Hersteller geschickt“. Bei Auffälligkeiten alarmiere dieser das herzmedizinische Zentrum. Mit der Telemedizin könnten diese Patienten zum Internisten ums Eck gehen. „Dadurch werden Ambulanzen in Spitälern entlastet“, meint Bayer.

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