Gender-Pay-Gap

Die Lohnschere schließt sich

Mütter gehen heute tendenziell kürzer in Karenz. Mit mehr Berufserfahrung lässt es sich besser verdienen.
Mütter gehen heute tendenziell kürzer in Karenz. Mit mehr Berufserfahrung lässt es sich besser verdienen.(c) Getty Images/Hero Images (Hero Images)
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Frauen und Männer werden einander ähnlicher, das wirkt sich auf den Gender-Pay-Gap aus. Gut Verhandeln ist nicht mehr allein Männersache, die „Rabenmutter“ fast perdu.

Mit der Ausbildung ist es nicht erledigt, aber ein großer Schritt getan. Vor 20 Jahren hatten 85 Prozent der jungen Frauen zumindest Matura, Lehre oder Handelsschule, wie genauso viele junge Männer. Heute sind es 90 Prozent der Frauen, bei den Männern ist der Wert sogar leicht zurückgegangen. Frauen verdienen aber immer noch weniger als Männer – auch wenn die Frage, um wie viel, zu den umstrittensten Diskursen im Reich der Statistik gehört. Dafür gibt es handfeste Gründe: Sie übernehmen den Großteil der Kinderbetreuung, arbeiten öfter in Teilzeit und in schlechter bezahlten Branchen. Außerdem studieren sie seltener finanziell einträgliche Fächer wie Technik. Und wenn sie in die Lehre gehen, dann bevorzugt als Verkäuferin oder Friseurin. Ein angehender Friseur verdient zu Beginn der Ausbildung 540 Euro im Monat, ein Kfz-Mechaniker 675 Euro.

Das erklärt aber nur einen Teil der Lohnschere. Der zweite ist eine Art statistische Blackbox, in der sich die schwerer messbaren Parameter finden. Wissenschaftler sprechen von den „unbeobachtbaren Merkmalen“. Weil man sie kaum bis gar nicht „beobachten“, also messen, kann. Es ist nun einmal leichter, Einstiegsgehälter auszuwerten, als die Frage, wie sehr sich jemand im Job anstrengt oder wie vehement er oder sie mehr Gehalt verlangt.

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