1300 Menschen besuchen täglich das Casino Wien. Junge, Alte, viele davon sind Touristen. Manche setzen zehn, manche tausend Euro in einem Spiel. Ein Ort, an dem Gewinn und Verlust ganz nah beieinander liegen.
Die Illusion beginnt gleich hinter der Schiebetür. Während draußen auf der Kärntner Straße die Touristen im Regen auf- und abhetzen, öffnet sich hinter den Mauern der Nummer 41 das Tor zu einer anderen Welt. Mehr als 20 Spielautomaten erwarten einen hier auf den ersten Blick. Sie leuchten, blitzen und blinken auf hochaufgelösten Bildschirmen. Davor sitzen – meist ältere – Menschen und drücken selbstvergessen auf einen Knopf. Je nach Automat und Spiel rattern Früchte, Buchstaben, Zahlen oder Symbole vor ihren Augen vorbei. Im Hintergrund ist ein ständiges Klingen, Bimmeln und Summen der Automaten zu hören.
Seit mehr als 50 Jahren (das Casino in Baden wurde bereits früher gegründet) wird im Casino Wien mit Geld gewettet – gewonnen oder verloren. Zuletzt kamen die Casinos wegen der Affäre rund um FPÖ-Politiker Peter Sidlo und seine Installation als Casinos-Vorstand ins Gerede. Vor Ort scheint das aber bis auf die Belegschaft niemanden zu interessieren − die Besucher jedenfalls nicht.