Leitartikel

Die neue Flüchtlingswelle und Erdoğans Beitrag

Die konservative Regierung in Athen, seit Juli im Amt, will nun die heillos überfüllten Flüchtlingslager auf Lesbos, Chios, Leros und Kos durch geschlossene „Abflugs- und Identifikationszentren“ ersetzen.
Die konservative Regierung in Athen, seit Juli im Amt, will nun die heillos überfüllten Flüchtlingslager auf Lesbos, Chios, Leros und Kos durch geschlossene „Abflugs- und Identifikationszentren“ ersetzen. (c) APA/AFP/ANGELOS TZORTZINIS
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In der Ägäis steigt die Zahl der Migranten. Das hat auch damit zu tun, dass der türkische Präsident an der Schleuse dreht. Er will den Flüchtlingsdeal erneuern. Die EU sollte sich nicht erpressen lassen.

Der Aufschrei des griechischen Regierungschefs war unüberhörbar. Er werde nicht länger hinnehmen, dass die EU Ankunftsländer wie Griechenland als „bequeme Parkplätze für Flüchtlinge und Migranten“ betrachte, gab Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis im Interview mit dem „Handelsblatt“ zu Protokoll.

Es braut sich wieder etwas zusammen auf der Balkanroute. Mehr als 60.000 irreguläre Ankömmlinge haben die griechischen Behörden heuer bereits registriert. Das reicht bei Weitem nicht an die Flüchtlingskrise heran. Damals strandeten allein im Spitzenmonat Oktober 2015 mehr als 210.000 Menschen auf ägäischen Inseln. Doch die Kurve zeigt wieder steil nach oben. Im Vergleich zum Vorjahr setzten im heurigen Herbst mehr als doppelt so viele Migranten, vorwiegend Afghanen (43 Prozent), Syrer (25 %), Iraker (7 %) und Kongolesen (5 %), aus der Türkei über nach Griechenland.

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